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Montag, 24. Januar 2022

Brustimplantate mit texturierter Oberfläche - ein Ausschlussgrund für die Aufnahme in eine Private Krankenversicherung PKV

 Eine 29-jährige Patientin hatte im Januar 2018 bei uns eine Brustvergrößerung mit Silicon-Implantaten. Die letzte Nachuntersuchung war im Januar 2019, mit einwandfreiem Ergebnis. Die Patientin ist nicht nur zufrieden, sie ist glücklich.

Jetzt will sie in eine Private Krankenkasse PKV wechseln. Sie hat die Brustvergrößerung angegeben und wird nun spezifisch befragt:

  • Wie ist das Silicon der Implantate beschaffen, flüssig oder kohäsiv?
  • Wie ist die Oberfläche der Implantate beschaffen, texturiert oder glatt?

Sie hat Glück. Ein flüssiges Gel oder eine texturierte Oberfläche wären ein Grund für die Versicherung, die Aufnahme zu verweigern. Warum? Private Krankenversicherungen arbeiten nach mathematischen Risikomodellen. Die Wahrscheinlichkeit für teure Komplikationen ist bei flüssigem Gel und texturierter Oberfäche zu hoch.

Die Medical Well Clinic setzt schon seit ihrem Start in 2002 nur Implantate mit kohäsivem Gel ein. Bereits vier Jahre vor der Pflicht für Hersteller zur Rücknahme von texturierten Oberflächen auf Brustimplantaten, also ab Mai 2016 setzen wir in der Medical Well Clinic Dresden nur Implantate mit glatten Oberflächen ein. Über diese weise Voraussicht freut sich jetzt die Patientin.

Hintergrund für die höheren Risiken ist die Gefahr des Auslaufens oder "Ausschwitzens" von flüssigem Gel durch die Implantatwand. Dann entsteht ein behandlungspflichtiges Silconom. Oder die Gefahr der Entwicklung eines BIA-ALCL, das ist ein Brustimplantat assoziiertes anaplastisches large cell lymphoma (ein bösartiges Lymphom), lässt die Versicherung zurückschrecken.

Zur Beruhigung für unsere Patienten: wir verwenden bei jeder Operation nicht nur die besten Implantate sondern auch eine Spüllösung, die bakterielle Biofilme auf Implantaten vermeiden hilft. Bakterielle Biofilme sind die Ursache für Kapselfibrosen und die Entwicklung eines (seltenen) BIA-ALCL. Weil unsere guten Erfahrungen nicht allgemein bekannt sind, haben wir uns frühzeitig nach Bekanntwerden der Verbreitung von BIA-ALCL entschieden, ausschließlich Implantate mit glatten Oberflächen einzusetzen. Wir wurden von Ahnungslosen belächelt. Heute sind nur noch glatte Implantate erlaubt. Brustvergrößerung mit Implantaten

Wo es geht, empfehlen wir implantatfreie Brustvergrößerungen mit behandeltem patienten-eigenem Fettgewebe. Das lieben Patientinnen wegen der Vermeidung des Fremdkörpers, der höheren Sicherheit und des angenehmen Körpergefühls der Brüste. Brustvergrößerung mit Eigenfett

Stay tuned

Dr. med. M. Meinking

 



Sonntag, 31. Oktober 2021

Patientinnen müssen über die Risiken von Brust-Implantaten informiert werden.

Erneute Warnung der FDA vor bedenkenloser Implantation von Silikon-Implantaten

Die oberste Aufsichtsbehörde der USA für Nahrungsmittel, Medikamente und medizinische Hilfsmittel, die FDA, ordnet erneut am 20. Okt. 2021 an: Patienten müssen vor Brustimplantat-Risiken gewarnt werden.

Ein Jahrzehnt, nachdem Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen bestimmten Implantaten und Krebs festgestellt hatten, ordnete die Behörde "Black Box"-Warnungen und eine neue Checkliste der Risiken an, welche die Patientinnen bedenken  müssen. Hersteller wurden angewiesen, die Implantate nur an Kliniken und Praxen zu verkaufen, wenn sie die potenziellen Risiken mit den Patientinnen vor der Operation besprechen. In Deutschland gilt das bisher noch nicht.

 

Die New York Times berichtet

2019 hörte ein Gremium der FDA Dutzende von Frauen an. Sie forderten die Behörde zum Handeln auf, weil viele von ihnen beeinträchtigende Symptome beschrieben, die allgemein als Brustimplantatkrankheit bezeichnet werden.

Wir beziehen uns hier auf einen Beitrag der Wissenschaftsredakteurin Roni Caryn Rabin von der New York Times, der am 27. Okt. 2021 erschien.

 

Sowohl in den Warnhinweisen als auch in einer neuen Checkliste wird darauf hingewiesen, dass Brustimplantate mit der Möglichkeit einer Krebserkrankung des Immunsystems und einer Reihe anderer chronischer Erkrankungen in Verbindung gebracht werden, darunter Autoimmunerkrankungen, Gelenkschmerzen, geistige Verwirrung, Muskelschmerzen und chronische Müdigkeit.

 

Patientinnen mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet

In der Checkliste werden bestimmte Gruppen von Patientinnen identifiziert, die nach einer Brustimplantat-Operation ein höheres Krankheitsrisiko haben. Zu dieser Gruppe gehören Brustkrebs-Patientinnen, die eine Chemotherapie oder Bestrahlung hinter sich haben oder planen, sich einer solchen zu unterziehen.

Das ist ein großer Prozentsatz der Frauen, denen bisher empfohlen wurde, nach der Krebs-Behandlung eine Brustrekonstruktion mit Implantaten vorzunehmen. [Diese Patientengruppe behandeln wir in der Medical Well Clinic Dresden nicht. Ausgewählte Brustimplantate bieten wir nur für ästhetisch-kosmetisch motivierte Operationen an.]

 
Die Behörde verlangt Transparenz

Die Food and Drug Administration (FDA) verlangt von den Herstellern auch zum ersten Mal die Offenlegung der für die Herstellung von Brustimplantaten verwendeten Inhaltsstoffe; Informationen, die von Patientenvertretern schon lange gefordert werden.

Es ist nicht klar, wie die neuen Anforderungen durchgesetzt werden sollen, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass Patienten jemals einen Warnhinweis auf einem steril verpackten Implantat sehen werden, das normalerweise nur von einem Chirurgen gehandhabt wird. FDA-Beamte erklärten, dass die Patienten "die Möglichkeit haben müssen", die Checkliste zu unterschreiben.

 

Das anaplastisch großzellige Lymphom ist selten, verlangt aber Konsequenzen

Die neuen Warnhinweise der Behörde wurden bereits vor Jahren eingeführt. Vor einem Jahrzehnt stellte die FDA erstmals einen möglichen Zusammenhang zwischen Brustimplantaten mit einer strukturierten Oberfläche und einer bestimmten Krebsart, dem anaplastischem großzelligem Lymphom fest. 
https://medicalwell.blogspot.com/2017/10/kapselfibrose-bia-alcl-die-hasslichen.html 
[Schon seit 2016 verwenden wir in der Medical Well Clinic Dresden vorausschauend keine Implantate mit strukturierten Oberflächen mehr. Die meisten Implantate dieses Typs wurden erst 2020 vom Markt genommen.]

 

Kann man die "Brustimplantat-Krankheit" durch Vermeiden des Biofilms verhindern? Wir glauben es.

Nachdem die Behörde im Laufe der Jahre Hunderttausende von Berichten über unerwünschte Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Implantaten erhalten hatte, hörte sie Anfang 2019 Aussagen von Dutzenden von Frauen an, die von ihrem Kampf mit Krebs und einer Reihe anderer beeinträchtigender medizinischer Probleme berichteten, die sich nach einer Implantat-Operation entwickelt hatten und die oft als Brustimplantatkrankheit bezeichnet werden.

 

Sorgfältige Aufklärung und Abwägung aller Risiken gehört zu unserem Programm

Die Reaktionen auf die neuen Anforderungen fielen unterschiedlich aus. Während einige Ärzte das neue Warnsystem begrüßten, befürchteten andere, dass die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen von den plastischen Chirurgen, die ihren Patientinnen versichern wollen, dass das Verfahren sicher ist, nicht angemessen vermittelt werden und dass die neue Checkliste abweisend gehandhabt werden könnte.

Kritiker bemängelten außerdem, dass die Checkliste übermäßig lang und in stumpfer Sprache verfasst sei. "Sie ist besser als nichts, aber sie ist nicht so gut, wie sie sein könnte", sagte Diana Zuckerman, eine Wissenschaftlerin, die das National Center for Health Research leitet und Mitglied der Arbeitsgruppe war, die die FDA zur Sicherheit von Implantaten beriet.

 

"Sie sagen Dinge wie: 'Brustimplantate werden mit Lymphomen in Verbindung gebracht', aber Lymphome werden tatsächlich durch die Implantate verursacht", sagte Dr. Zuckerman. "Die Leute verstehen es besser, wenn man sagt: 'Brustimplantate können Lymphome verursachen'".

Sie befürchtet, dass die Chirurgen sich nicht die Zeit nehmen, die Informationen mit den Patientinnen angemessen zu besprechen.

 

"Was wäre, wenn ein Chirurg sagt: 'Hier ist eine Checkliste - ich weiß, sie ist lang, es liegt also an Ihnen, ob Sie sie lesen wollen oder nicht'?" sagte Dr. Zuckerman. "Patientengruppen sind sehr besorgt, dass das passieren könnte."

 

Dr. Mark Clemens, Professor am M.D. Anderson Cancer Center in Houston, der für die American Society of Plastic Surgeons als Verbindungsmann zur FDA fungiert und den wir sehr für seine langjährigen Bemühungen um objektive, kritische Beurteilungen von Brustimplantaten schätzen, sagte jedoch, dass die Blackbox-Warnung und die Checkliste "einen großen Schritt nach vorn für die Sicherheit der Patienten und der Implantate" darstellen.

Es seien jedoch mehr qualitativ hochwertige Daten über die Langzeitergebnisse von Frauen mit Implantaten erforderlich, fügte er hinzu.

 

Die FDA gab auch Aktualisierungen zu laufenden Studien heraus, zu deren Durchführung die Implantathersteller verpflichtet sind. Vier der fünf so genannten Post-Marketing-Studien haben laut der Behörde leider nur "unzureichende Fortschritte" gemacht.

 

Ausschluss-Kriterien für Slikon-Implantate

In der Checkliste für Patientinnen wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es einige medizinische Bedingungen gibt, die Frauen von der Implantation abhalten sollten. (Sie sind unter der Überschrift "Erwägungen für eine Kandidatin für eine erfolgreiche Brustimplantation" aufgeführt).

Dazu gehören neben behandeltem Brustkrebs auch aktive Infektionen, eine bestehende Krebserkrankung oder eine unbehandelte Brustkrebsvorstufe, Schwangerschaft und Stillzeit.

Frauen mit Diabetes, der die Heilung erschweren kann, und Lupus, der die Blutgerinnung beeinträchtigt, werden ebenfalls mit einem höheren Risiko für ein schlechtes Ergebnis aufgeführt. Das Gleiche gilt für Raucherinnen und ehemalige Raucherinnen.


Die Häufigkeit von Brust-Operationen mit Silikon-Implantaten in den USA

In den Vereinigten Staaten lassen sich jedes Jahr etwa 400 000 Frauen Brustimplantate einsetzen - 300 000 aus kosmetischen Gründen und 100 000 zur Rekonstruktion nach Mastektomien zur Behandlung oder Vorbeugung von Brustkrebs.

 

Die FDA betrachtet die Risiken der Operationen für die gesamten USA. Einzelne Kliniken weisen bessere Ergebnisse vor.

Die im Folgenden genannten Probleme sehen wir in der Medical Well Clinic Dresden bei weitem nicht so häufig in unserem Patientengut:

"Ein Drittel der Frauen, die sich einer Brustimplantat-Operation unterziehen, haben Schmerzen in der Brust, Empfindlichkeit oder Verlust der Empfindlichkeit in der Brust oder Asymmetrie", so die Agentur.

"Bei der Hälfte der Frauen kommt es zu einer schmerzhaften Verengung des Narbengewebes um das Implantat,1 und bei einem Drittel der Frauen reißen die Implantate oder laufen aus. Bei fast 60 Prozent ist eine erneute Operation erforderlich."2

 

"Brustimplantate gelten nicht als lebenslange Produkte", heißt es in den neuen Warnhinweisen. "Je länger sie getragen werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Komplikationen kommt, von denen einige weitere Operationen erfordern."

_________________________________________

1 Das entspricht der unerwünschten Kapselfibrose. Wir bieten unseren Patientinnen bei Kapselfibrose Stadium Baker IV innerhalb von einem Jahr und bei Erst-Operation in der Medical Well Clinic Dresden eine kostenlose Sanierungsoperation - auf Wunsch - mit ausgetauschten Implantaten an. Seit 2002 haben wir erst zweimal eine Kapselfibrose bei unseren Patientinnen erlebt.

 

2 Die Re-Operationsrate in der Medical Well Clinic Dresden liegt nur bei 1-2% und nicht bei 60%.


Sanfte Brustchirurgie


Stay tuned


Dr. med. Michael Meinking


  







Sonntag, 29. Juli 2018

Rasur oder Operationen - wie wir Katastrophen vermeiden.

Update zu: Eine Klinik ohne Krankenhausinfektion.

Vorbemerkung

Kürzlich las ich von einer 41-jährigen Frau in England, die sich eine scheinbar harmlose Schnittwunde bei der Rasur des Beines zuzog und die später wegen einer nicht beherrschbaren Infektion mit vielfach resistenten Keimen in eine Sepsis verfiel und das Bein verlor. Ihr Bein musste schrittweise zweimal amputiert werden, damit sie überleben konnte. Selbst die Heilung der Wunde an ihrem nur noch wenige Zentimeter langen Oberschenkelstumpf benötigte weitere fünf Monate. 
Die bedauernswerte Frau könnte ihr Bein noch besitzen. Infizierte Operationswunden könnten der Vergangenheit angehören!

Wie fing unser Erkenntnisprozess an?

Mit einer aufmerksamen OP-Schwester begannen vor 25 Jahren meine Überlegungen zur Vermeidung von chirurgischen Infektionen. Die Mitarbeiterin hatte schon 1996 beobachtet, dass nach der Rasur ihrer Beine keine juckenden, roten Punkte auftraten, wenn sie unser biomimetisches Defensin auf die Beine auftrug. Was passiert für unser Auge unsichtbar bei der Rasur auf der Haut, wenn die Haare von der Klinge "gegen den Strich" knapp abgeschnitten werden? Dazu später.

Unser uraltes, angeborenes Abwehrsystem
Auf und in unserer Haut leben eine große Zahl von Bakterien, die vom angeborenen Immunsystem kontrolliert werden. ALLE Lebewesen beherbergen dieses archaische Abwehrsystem, auch Pflanzen, Einzeller und Bakterien. Also alle Lebensformen, die über einen genetischen Code verfügen. Dieses System ist zu unterscheiden von unserem erworbenen Immunsystem, das später während der Evolution dazu kam und erst mit der Geburt beginnt zu lernen. Es reagiert viel langsamer.
Bestimmte Zellen in der äußeren Hautschicht (Epithelschicht), aber auch andere Zellen des Körpers, produzieren kleine, kurzlebige Eiweiße (Peptide mit vorzugsweise nur 10 bis 40 Aminosäuren), welche die erste Abwehrlinie gegen Bakterien und andere Aggressoren darstellen. Wie erwähnt, alle Lebewesen verfügen über diesen Schutz der Antimikrobiellen Peptide (AMP). Man nimmt an, es gibt Milliarden verschiedene davon. Ca. 2.000 sind identifiziert. Eine Gruppe dieser Abwehrstoffe werden Defensine genannt. In der äußeren Hautschicht ist die Konzentration sinnvoll und besonders hoch. Hier können sie gegen eindringende Erreger und Substanzen agieren. Wird die oberste Hautschicht, das Epithel, bei der Rasur verletzt - das schräg stehende Haar lenkt die Klinge gegen die Haut und es wird ein kleiner "Epitheldiskus" abgeschnitten -, fehlen hier die AMP. Es entsteht dort ein juckender, roter Punkt, weil die erste Abwehrlinie fehlt und sich Bakterien unbehindert alle 20 Minuten verdoppeln können. Nach gut drei Stunden sind es demnach 1.000 Mal so viele Bakterien wie während der Rasur! Darum ist es üblich, im Falle einer geplanten Operation, die Zeit zwischen Rasur und Operation nicht über zwei Stunden dauern zu lassen. Die roten Punkte sind das sichere Zeichen einer beginnenden Entzündung, das Jucken das erste Stadium von Schmerz. Bei vielen Haaren entstehen viele rote Punkte, die oft für 2 -3 Tage ärgern. Erst dann gewinnt meistens das erworbene Immunsystem gegen die Eindringlinge. Besonders unangenehm ist das Jucken unter den Achseln und im Intimbereich. Hier sind die Bakterien eben zahlreicher. Zum Glück regeneriert das Epithel und damit das AMP-System sehr schnell und unser erworbenes Immunsystem schützt uns schließlich nach drei Tagen. Gewöhnlich passiert also nichts Ernstes. Invalidität oder Tod, wie eingangs beschrieben, sind sehr seltene Katastrophen.

Auch bei Anwendung unseres biomimetischen Defensins kommt es zur Rasur Wunde, aber nicht zur Rötung und Infektion, obwohl die erste natürlichen Abwehrfunktion gestört ist. Daraus lässt sich die Unterstützung des angeborenen Immunsystems durch unser biomimetisches Defensin direkt ableiten. Es ergänzt das Immunsystem sogar.

Das gleiche Wirkprinzip schützt bei Operationen: 
Die Operateure desinfizieren die Haut vor dem Schnitt. Das führt jedoch nie zur Keimfreiheit. Auch gibt es im gefilterten laminaren Luftstrom des OP-Saales noch Keime. Es kann zu gefährlichen Infektionen kommen, weil die AMP sich an den Grenzflächen der Operationswunde nicht ausreichend entfalten können und mit dem Ausmaß der Operationswunde überfordert sind. Es kommt in bis zu 15% aller Operationen zu Biofilmen und Infektionen. Unser biomimetisches Defensin behindert die Keimbesiedelung und Entstehung von Biofilmen in der Wunde; die Wunde bleibt infektionsfrei.

Wir machen uns das natürliche System der AMP (des angeborenen Immunsystems) zu Nutze
Ich nenne unser Mittel, mit dem wir 25 Jahre klinische Erfahrung haben und mit dem wir Infektionen vermeiden, "biomimetisches Defensin", weil es sowohl mit seinen elektro-chemischen Eigenschaften als auch in seiner biologischen Wirkung Ähnlichkeiten und Gleichheiten mit menschlichen biologischen Defensinen hat.
Unser biomimetisches Defensin
  • unterstützt unser angeborenes Immunsystem (und umgekehrt). Es wirkt am Menschen angewandt besser (in geringeren Konzentrationen) als in der Petrischale. Wir verhindern mit nur einem Drittel der Menge unseres biomimetischen Defensins Infektionen, Einem Drittel der Menge, wie sie im Laborversuch erforderlich ist. Ein Hinweis für die "Partnerschaft" [P] mit dem nativen Immunsystem. Es ist schwer zu sagen, wer wem hilft.
  • ist bei korrekter Dosierung nicht giftig für die Säugetierzelle. Es kann in der wirksamen Dosis unserem Körper kaum schädlich werden, weil unsere Zellen prinzipiell anders aufgebaut sind als Bakterien. Wenn es in unsere Zellen eindringt, wird es sofort endosomal isoliert, und von der DNA ferngehalten. Genau so reagieren Cathelicidine [P]. Bei Bakterien greift es die DNA sofort an und zerstört (verkürzt) die Chromosomen.
  • wirkt gegen fast alle Bakterien und tötet diese schnell, ohne ihnen die Chance einer Resistenzentwicklung zu lassen. Die Mechanismen sind vielfältig und "grausam". Es setzt genau wie die biologischen Defensine an der Zellmembran, an Zellorganellen und an der DNA an [P].
  • ergänzt und ersetzt die AMP dort, wo sie kaum oder nicht mehr vorhanden sein können, in nicht heilenden Wunden mit Gewebezusammenbruch [P]. Ich brachte 1996 eine Wunde (neben vielen anderen) nach 50 Jahren, eine weitere nach 42 Jahren mit unserem biomimetischen Defensin zur Heilung.
  • scheint Verbindung mit dem nativen Immunsystem aufzunehmen und darum die Regeneration von Gewebe zu fördern. Die Wundheilung nach Operationen ist um etwa 40% schneller. Die Defektheilung ist vollständiger [P]. Verschmutzte Schürfwunden können bei richtiger Verbandstechnik in 4 bis 7 Tagen reizlos überhäutet (epithelisiert) sein [P].
  • wirkt gegen mindestens 13 verschiedene Zelllinien bösartiger Tumoren (Patentschrift) [P]. AMP wirken gegen Krebs.
  • ermöglicht neue Therapien (z.B. Hautoperationen) mit kontrollierter sekundärer Heilung, die ohne biomimetisches Defensin den Patienten nicht zumutbar gefährden würden.
  • erreicht bei einer Form der Vaginitis mit einmaligem Kontakt mit der Hautoberfläche [P] Heilung, während mit einem Antibiotikum wenigstens 7 Tage Therapie erforderlich sind.
  • ist wirksam an der Hautoberfläche bei atopischer Dermatitis, wie Neurodermitis. Hier sind die Defensine (Cathelicidine) in den Epithelzellen vermindert; ein weiteres Beispiel für die Unterstützung und Ergänzung der biologischen Defensine [P].

Damit kann unser biomimetisches Defensin sehr viel von dem, was von biologischen Defensinen bisher bekannt wurde:
Wirksamkeit gegen Bakterien und Krebszellen; Kommunikation mit dem Immunsystem, Start- und Stopp-Signale für sich differenzierende Stammzellen; Immunmodulation mit Dämpfung überschießender Entzündungsreaktionen.
Ist es überzogen, hier von einer "Partnerschaft" [P] zu sprechen?

Ein Krankenhaus ohne Antibiotika: Bedeutung für einzelne Patienten und das Gesundheitssystem 
Neben der Verwendung unseres biomimetischen Defensins müssten bei einer postoperativen Infektionsrate von max. 0,2% etwa 500 Patienten mit Antibiotika prophylaktisch behandelt werden, um vielleicht eine einzige Infektion zu vermeiden (Number Needed to Treat NNT = 1:500). Das ist wegen der risikoreichen Nebenwirkungen und aus finanziellen Gründen nicht vertretbar.
Weil wir uns das körpereigene Abwehrsystem der Antimikrobiellen Peptide zu Nutze machen, benötigen wir in unserem Krankenhaus seit 2006 keinen Etat für Antibiotika. Wir wenden sie nicht an, weder prophylaktisch noch therapeutisch. Was folgt daraus?

  • Die gravierenden Nebenwirkungen von Antibiotika bleiben aus.
  • Die Wunden heilen besser (Antibiotika wirken hemmend auf die Wundheilung). 
  • Die körpereigene Flora des Patienten wird nicht gestört, sein Keimspektrum (die Mikrobiomata) nicht verzerrt. 
  • Die Resistenzlage beim Patienten wird nicht (ungünstig!) beeinflusst.
  • Es wird kein Beitrag zur weiteren katastrophalen Entwicklung multiresistenter Krankenhauskeime geleistet.
  • Die Machbarkeit wird bewiesen.
  • Es wird für das Gesundheitswesen Verantwortlichen ein Weg gezeigt, der kurzfristige Optimierungsschritte und weiterführende Untersuchungen induzieren sollte.
  • Ethik: Das seit 25 Jahren erfolgreiche Konzept zwingt zur sofortigen allgemeinen Umsetzung.

Die AMP sind ein weltweit aufgegriffenes Forschungsthema 
AMP werden seit 15 Jahren mit großem finanziellem Aufwand beforscht. Ziel ist es, wirksame Vorlagen aus der Natur nachzubauen (pattern building). Die Synthese von AMP ist schwierig, weil zu deren Herstellung genetisch programmierte Bakterien den angereicherten AMP selbst anheimfallen. Im Körper angewandt sind sie kurzlebig. Gelungen ist bisher nur die Synthese von Peptiden mit eng umschriebener Wirksamkeit. Sie sind teuer. Unser biometisches Defensin hat hingegen ein breites antibakterielles Spektrum, breiter als der bekannten Antibiotika, und es ist billig. Die Anwendung für eine größere Operation (2 - 4 Stunden) kostet ca. 5 €. Es gibt keine bakteriellen Resistenzmechanismen gegen diese Substanz, weil die Keime ihre Zellmembran elektro-chemisch verändern müssten. Dieser Resistenzmechanismus ist unbekannt. Im Übrigen ist der Zellzusammenbruch bei Bakterien (Zellwand, Organellen und DNA) zu schnell für die Entwicklung von partiellen oder kompletten Resistenzmechanismen.

Manche "Hilfsmittel" gegen Infektionen entpuppen sich als störend für die Wundheilung
Ein operatives Setting mit prinzipieller, fast "natürlicher" Infektionsfreiheit hilft die Toxizität antibakterieller Hilfsmittel zu untersuchen, weil das infektiöse "Rauschen" wegfällt und beispielsweise Wundheilungsstörungen zweifelsfrei der Toxizität des Hilfsmittels zugeordnet werden können. Beispiel: Fadenmaterial zum Hautverschluss, präpariert mit Triclosan. Wir haben in unserer infektionsfreien Operationsumgebung die zweifelsfrei schädliche Wirkung des Triclosan auf die Wundheilung bei empfindlichen Patienten feststellen können, weil Infektionen als Ursache nicht in Frage kamen. Das Fadenmaterial mit Triclosan ist bei uns längst verbannt. Auf seine antibakterielle Wirkung können wir verzichten.

Wir sind erfolgreich in der Partnerschaft mit dem archaischen, angeborenen Immunsystem
Neben der beinahe vollständigen Vermeidung von intraoperativen Infektionen bei nahezu 10.000 Operationen in Folge in über 23 Jahren (!!) können wir eine bedingte Garantie gegen Kapsel Fibrose nach Brustvergrößerungen geben. In der genannten "aktiven Partnerschaft" mit dem angeborenen Immunsystem haben wir Patienten mit chronischen Wunden und langwierigen Hauterkrankungen zur Heilung und Gesundung verholfen. Tumoren im Gesichtsbereich, deren klassische Versorgung mit Verschiebung von Hautflächen zu Entstellungen geführt hätten, konnten wir mit radikaler Entfernung der Tumore und offener Wundheilung mit spontaner Epithelbildung helfen.
Bei allen ästhetischen Prozeduren an der Haut (Needling, Dermabrasion u. a.) hat sich unser biomimetisches Defensin bewährt. Die Entfernung von unerwünschter Behaarung durch Rasur, Waxing oder Epilieren führt bei Anwendung des Mittels nie zu der gefürchteten Hautirritation. Die Haut ist nach der Rasur frei von Rötungen und Juckreiz. Sie ist seidig glatt. Sie bleibt frei von den Folgen einer Mini-Infektion.
Die Anwendung des biomimetischen Defensins erfolgt in unserer Klinik nur unter ärztlicher Verantwortung.

Bleiben Sie dran. Es kommen Nachrichten zur regenerativen Chirurgie mit neuen Therapiemöglichkeiten, die alte Verfahren ersetzen oder Krankheiten heilen, die bisher nicht operabel waren.

Dr. med. Michael Meinking

Ltd. Arzt der Medical Well Clinic Dresden


Montag, 2. Oktober 2017

Kapselfibrose & BIA-ALCL - Die hässlichen Schatten der Brustimplantate vermeiden

1962 wurden in den USA die ersten Brustimplantate aus Silikon aus kosmetischen und kurativen Gründen (zum Ersatz der Brust nach Krebsoperationen) eingesetzt. Von Beginn an waren diese Operationen mit dem Risiko der Ausbildung einer Kapselfibrose verbunden. Je nach Schweregrad zwingt eine Kapselfibrose zu einer erneuten Operation und damit steigen die Risiken für kosmetische oder operative Misserfolge und für eine nachhaltige Unzufriedenheit der Patientin. Die Folgekosten können dann ein Mehrfaches der ersten Operation betragen.

Im Jahre 2013 einigte man sich auf Biofilme als Ursache der Kapselfibrose
Nicht nur Brustimplantate, sondern auch andere Implantate, wie künstliche Hüftgelenke, Schrittmacher, Blutgefäßprothesen und stabilisierende Netze (zum Beispiel für Bruch-Operationen) können von einer sich zusammenziehenden fibrösen Kapsel betroffen sein. Die gemeinsame Ursache ist die Entwicklung eines Biofilms um den Fremdkörper, bevor sich die natürliche Umhüllung - bestehend aus nur wenigen Zellschichten - gebildet hat. Der Biofilm stellt eine strategische Überlebensform von Bakterien dar, in dem sich die Keime so organisieren, dass wenigstens die innen lebenden Erreger Angriffen von außen, z.B. durch unser Immunsystem oder Antibiotika - widerstehen können. Dieser Biofilm ruft unser Abwehrsystem unablässig auf den Plan. Vornehmlich T-Zellen (Zellen des lymphatischen Teiles unseres Immunsystems) und Myofibroblasten (narbenbildende Zellen, die sich zusammenziehen können) versuchen einerseits Bakterien zu bekämpfen  und andererseits unseren Körper vor den krankmachenden Keimen durch eine sich selbst verkleinernde Abkapselung abzuschotten.
Die derbe Kapsel, die sich dann anstelle einer natürlichen, zarten Umhüllung bildet, zieht sich mit der Zeit - manchmal im Laufe von Jahren - sehr stark zusammen und das innewohnende Implantat wird so hart wie eine prall aufgeblasene Fußballblase in ihrer Lederumhüllung. Spätestens dann besteht die Patientin wegen Schmerzen und hässlicher Verformung der Brust auf der befreienden Operation. Das Entstehen einer Kapselfibrose wird nicht einem Fehler des Chirurgen zugeordnet, sondern als schicksalhaft betrachtet. Die Konsequenzen und auch die Kosten für weitere Operationen muss in die Patientin der Regel selbst tragen.

Wie häufig sind Kapselfibrosen?
Entsprechend den Angaben in der wissenschaftlichen Literatur treten Kapselfibrosen in bis zu 35 % aller Fälle auf, meistens jedoch zwischen zwei und zehn Prozent. Das Problem entsteht manchmal bereits drei Monate, manchmal auch erst zehn Jahre nach der Operation. Die meisten Fälle sind jedoch innerhalb der ersten drei Jahre zu verzeichnen.  Es gibt Kliniken, die ihren Patientinnen die Kapselfibrose als schicksalsgegeben voraussagen. Wenn eine Kapselfibrose das Stadium BAKER IV erreicht, muss operiert werden. Die Patientin entscheidet über den Operationszeitpunkt.

Weitere mögliche Ursachen der Kapselfibrose - und deren Vermeidung
Neben dem Biofilm [1] 
werden auch noch die postoperative Blutmenge im Wundbett [2] 
und die Traumatisierung (Gewebsverletzung) während der Operation [3] 
als Faktoren für die Entstehung der Kapselfibrose diskutiert.

Zu [1]: 
Wenn ein System verwendet wird, das unsere Wundheilung fördert und unseren Organismus mit verteidigenden Wirkstoffen gegen Bakterien, Viren und Pilze unterstützt und ergänzt, kann man ohne Einsatz von Antibiotika ein besonderes antibakteriell und regenerativ aktives Milieu während und nach der Operation erreichen und damit Biofilme vermeiden oder im Ansatz zerstören.
Die Brustwarzen beherbergen in den Milchgängen Bakterien. Sie werden vor der Operation mit unserem defensiven Gel/Folien-System versiegelt, damit keine Keime in das Operationsgebiet wandern können. Aus dem gleichen Grunde darf bei Operationsverfahren, zu deren Ablauf eine chirurgische Veränderung der Brustdrüse gehört, kein Silicon-Implantat mehr verwendet werden (Neue Richtlinie der US-amerikanischen FDA).
Mit diesen Maßnahmen können wir das Risiko für die Entstehung einer Kapselfibrose auf nahezu null Prozent reduzieren.

Zu [2]: 
Mit der sich uns bewährten speziellen Art der örtlichen Betäubung, der sogenannten TumeszenzLokalanästhesie, blutet es kaum. Die Operation findet beinahe "im Wasser" statt. Durch sanftes Operieren, exakte Blutstillung und Einlegen einer Drainage wird versucht, die Blutmenge auf ein Minimum zu reduzieren. Die chemischen Amide in der Betäubungslösung verhalten sich auchBakterien hemmend.

Zu [3]: 
Wenn die Operation in örtlicher Betäubung durchgeführt wird, muss sie zwangsläufig höchst sensibel und schonend durchgeführt werden.
Mit diesen Maßnahmen können wir das Risiko für die Entstehung einer Kapselfibrose auf nahezu null Prozent senken.


Der biologische Sinn der Kapselfibrose
In nur 1 Milligramm Gewebe einer Kapselfibrose wurden ca. 4,8 Millionen Bakterien nachgewiesen, in nur 2 Gramm Kapselgewebe wohnen also 2 Milliarden mehr Bakterien als Menschen auf unserem Planeten. Es handelt sich um ein hoch infektiöses Material. Die erstaunliche Menge von Bakterien im Gewebe der fibrotischen Kapseln wurde im Juni 2016 in einer Studie bei der Untersuchung von 26 Patientinnen mit Kapselfibrose und entdecktem BIA-ALCL - dem Brustimplantaten zugeordnetem anaplastischem großzelligem Lymphom - einem bösartigen Tumor des T-Zell-Lymphsystems, veröffentlicht.[Plastic & Reconstructive Surgery: June 2016 - Volume 137 - Issue 6 - p 1659-1669  Bacterial Biofilm Infection Detected in Breast Implant Associated - Anaplastic Large-Cell Lymphoma]

Die Bildung der Kapselfibrose ist der natürliche - und erfolgreiche - Versuch, die Masse der Bakterien vom Körper fernzuhalten, indem der Ort des Geschehens eingegrenzt und konzentriert, als Problemzone verkleinert und isoliert wird. Es drängt sich das Bild des Sarkophags um den havarierten Reaktor in Tschernobyl auf.

BIA-ALCL Breast Implant Associated - Anaplastic Large Cell Lymphoma
Dieser - zum Glück noch - sehr seltene bösartige T-Lymphzellen-Tumor wird mit bestimmten gramnegativen Bakterien, den sogenannten Ralstonia spp. in den Biofilmen um das Implantat in Verbindung gebracht und tritt dann auf, wenn Kapselfibrosen vorhanden sind.
Es handelt sich dabei um ein T-Zellen-Lymphom. Wenn über einen längeren Zeitraum das Immunsystem - hier die T-Zellen - gereizt wird, kann es zu seltenen Mutationen kommen, mit der Entstehung eines bösartigen T-Zellen-Tumors. Ein ähnliches Phänomen ist seit über 30 Jahren bei einem bösartigen B-Zellen-Lymphom am Magen bekannt. Hier sind Helicobacter-Bakterien die Auslöser. Inzwischen glaubt man, dass über 30 % aller Krebsarten auf Infektionen zurückgehen.
Nahezu alle Fälle von ALCL sind bei Implantaten mit rauer, texturierter Oberfläche zu verzeichnen.
In einem gut recherchierten Artikel in der New York Times vom 14. Mai 2017:
A Shocking Diagnosis: Breast Implants ‘Gave Me Cancer’ 
werden 359 betroffene Patientinnen* mit BIA-ALCL genannt. Dabei beruft sich die Zeitung auf Angaben vom März 2017 aus der FDA (Food and Drug Administration), einer weltweit respektierten Kontrollbehörde der USA. Obwohl bereits leider Todesfälle zu beklagen sind, ist der Tumor frühzeitig erkennbar und dann gut behandelbar. Das Problem ist der geringe Kenntnisstand bei Ärzten, die Brustvergrößerungen durchführen. Selbst in den USA, wo ALCL heftig diskutiert wird, besprechen nur 30% der plastischen Chirurgen dieses Thema mit ihren Patientinnen, die um eine Brustvergrößerung nachfragen. In Deutschland werden es noch viel weniger sein. Der Tumor führt unbehandelt zum vorzeitigen Tod. Wer keine (oder kaum) Kapselfibrosen erzeugt, hat kaum Aussicht bei seinen Patientinnen jemals diesen bösartigen Krebs zu sehen. Bemerkenswert ist, dass unsere speziellen intraoperativen Maßnahmen, die das dem Menschen innewohnende Abwehrsystem der antimikrobiellen Peptide unterstützen, Ralstonia spp. (und alle weiteren Bakterien) daran hindern, während der operativen Brustvergrößerung mit dem Implantat in Kontakt zu treten. 
* [Anmerkung Dr. M. Meinking: Es wurden weltweit bereits über 500 BIA-ALCL erkannt. In jedem Jahr werden mehr betroffene Patientinnen erkannt als im Jahr zuvor. Stand 1.Mai 2018]

Die Zeitbombe erfordert eine nachhaltige Sanierung der Patientin
Das neue Wissen und die Existenz einer Problemlösung zwingen zu einer neuen Strategie bei der Behandlung von Patientinnen mit Kapselfibrose, mit oder ohne BIA-ALCL. Sie müssen nachhaltig saniert werden, bevor die korrigierende kosmetisch-chirurgische Operation einer erneuten Brustvergrößerung in Angriff genommen werden kann.
Wenn also Patientinnen wegen einer Kapselfibrose um Hilfe nachfragen, sollten ihnen die folgenden unmissverständlichen Empfehlungen gegeben:
1.   Entfernung der Implantate und vollständige Entfernung des Kapselgewebes auf beiden Seiten.
2.   Anlegen einer Dauerspülung für mindestens 18 Std. mit einem biomimetischen Defensin, welches neben seiner eigenen antimikrobiellen Wirkung zusätzlich die Natur unterstützt und körpereigene Bakterien-defensive Systeme fördert, ergänzt und ersetzt und regenerative Vorgänge zur verbesserten Wundheilung auslöst. Das ist der Kern unserer Problemlösung bei Kapselfibrose.
3.   Während der OP Entnahme von bakteriologischen und Flüssigkeitsproben aus dem Innenraum der Kapsel für die bakteriologische und zytologische Untersuchung (Immun-Marker CD 30)
4.   Einsenden der beiden Kapseln zur histologischen Untersuchung
5.   Einsenden eines im Reinraumlabor zerkleinerten Teils der Kapseln zur bakteriologischen Untersuchung
6.   Entnahme von Blutproben zur Bestimmung von Entzündungsfaktoren, u.a. hochsensitives CRP
7.   Abwarten von wenigstens 3 Monaten, besser 6 Monaten und Überprüfung der Entzündungsmarker
8.   Entscheidungsfindung zu neuen, Brust vergrößernden Maßnahmen. Diese können entweder ein Eigenfett-Transfer (beste Methode nach Kapselfibrose) oder die Einlage von Implantaten unter einem Antibiotika-freien, die biologische Abwehr imitierenden Regime sein. Beide Methoden, also Silicon-Implantate oder der Eigenfett-Transfer können in örtlicher Betäubung unter Verzicht auf eine Narkose durchgeführt werden.

Damit kann eine Auslöschung (Eradikation) der Keime und drastische Reduktion evtl. vom ALCL-Tumor befallener Zellen aus der Implantat-Tasche und dem Fibrosegewebe erreicht werden. Es wird der Nachweis der Kapselfibrose erbracht, die Tumorfreiheit nachgewiesen. Im Falle nachgewiesener Tumorzellen kann die spezifische zytostatische oder Bestrahlungs-Therapie angeschlossen werden. Die Behandlung des BIA-ALCL hat eine gute Prognose. Das Mikrobiom (die Gruppierung der Bakterien im Gewebe der Kapselfibrose) wird auch erfasst. Außerdem wird der Entzündungsstatus festgelegt. Er kann im Verlauf beurteilt werden. So kann der optimale Zeitpunkt für die abschließende kosmetische Operation vereinbart werden. Alles dient der Sicherheit der Patientin und deren abschließender Zufriedenheit. Auch bei diesen operativen Eingriffen kann auf Antibiotika verzichtet werden.

Die erforderlichen Maßnahmen kosten viel Geld

Die Kosten für das gesamte Procedere - Sanierung der Implantattasche von Kapselfibrose und Bakterien und erneuter Brustvergrößerung - einschließlich zwei Operationen mit stationärer Betreuung, allen Untersuchungen in verschiedenen Labors und im pathologischen Institut, neuen Implantaten und deren Einbringung, liegen im fünfstelligen Bereich. Sie werden vielleicht nur zum Teil von den Krankenkassen übernommen.
Im Falle einer gewünschten Brustvergrößerung mit präpariertem eigenen Fettgewebe muss individuell kalkuliert werden.

Kein Implantat-Austausch während derselben Operation
Den Patientinnen wird von einem direkten Implantatwechsel (in derselben operativen Sitzung) abgeraten, auch dann, wenn die neuen Implantate in eine andere Loge gelegt werden sollen.
Ebenso wird von einer Implantatentfernung kombiniert mit einem direkten Eigenfett-Transfer abgeraten, auch wenn es scheinbar erfolgreich angeboten wird. Zuerst muss Keimfreiheit hergestellt werden. Es ist bekannt, dass sich Biofilme und folgende Gewebsvermehrungen bei bakterieller Belastung auch an inneren Wundgrenzflächen – sie entstehen beim Eigenfett-Transfer oder bei der Implantateinlage –  bilden können. Das bis zu zehnmal häufigere Wiederkehren einer Kapselfibrose bei Operationen, bei denen Implantate in einer operativen Sitzung gewechselt werden, ist wissenschaftlich erwiesen.


Keine Chirurgie am Brustdrüsengewebe während einer Implantateinlage

Entsprechend der im vorigen Abschnitt gemachten Aussagen entfällt damit die noch immer häufig durchgeführte gleichzeitige Reduktionsplastik mit Vergrößerung der Brüste durch Implantate während einer einzigen Operation (Reduktionsmastopexie mit Implantateinlage). Dieses Vorgehen muss in zwei operative Schritte zerlegt werden, weil sonst Bakterien aus dem Drüsengewebe das Implantat besiedeln und einen Biofilm ausbilden können.
Entsprechend neuerer Erkenntnisse nutzt man für die spätere Vergrößerung besser einen Eigenfett-Gewebstransfer.
Auch der operative Zugang durch den Brustwarzenhof soll aus gleichen Gründen zukünftig vermieden werden. Diese Hinweise kommen von einer internationalen Gruppe von anerkannten Brustchirurgen und stehen in den neuen Richtlinien der FDA.


Keine Implantate mit rauer, texturierter Oberfläche (mehr)

Der bösartige Tumor ALCL ist beinahe nur im Zusammenhang mit Implantaten mit rauer, texturierter Oberfläche aufgetreten. Je rauer und damit je größer die Oberfläche, umso häufiger kommt es zur Ausbildung dieses bösartigen Lymphoms. Relativ am meisten betroffen sind Oberflächen aus Microurethan. Die neuen Erkenntnisse zwingen daher zum Einsatz glattwandiger, runder Implantate. Damit entfallen zwangsläufig tropfenförmige, sogenannte „anatomische“ Implantate weil sich glattwandige, tropfenförmige Implantate nach der Operation „drehen“ könnten und es käme zum „Schielen“ der Brustwarzen.  Die glattwandigen Implantate (smooth implants) werden in den USA von den meisten plastischen Chirurgen schon immer eingesetzt. In Deutschland sind solche zur Zeit noch deutlich unter fünf Prozent aller eingesetzten Implantate. Halbherzig wählen viele plastischen Chirurgen jetzt weniger aufgerauhte Oberflächen, anstatt die Konsequenz aus eindeutigen wissenschaftlichen Aussagen zu ziehen und alles zu tun, um ihre Patientinnen mit glatten Implantaten vor dem bösartigen BIA-ALCL zu schützen und Implantate mit den wenigsten Nischen für bakteriellen Biofilm zu wählen. Die Zahl der implantierten glattwandigen Implantate bleibt in Deutschland so niedrig, das eine große Firma sie hierzulande nicht mehr anbietet. Eine weitere Firma denkt darüber nach, sie aus dem Sortiment zu nehmen. Das Geschäft entscheidet und nicht die Sicherheit der Patientinnen! 

In der Medical Well Clinic Dresden wurden immer runde und seit 2016 glatte Implantate anerkannt guter Hersteller eingesetzt.

Die Vermeidung und kausale Behandlung der Kapselfibrose ohne Einsatz von Antibiotika


Wir haben seit mehr als 20 Jahren (seit 1996) Erfahrungen mit einem wirksamem, die Körperzellen schonenden, biomimetischem Defensiv-System gesammelt. Dabei wird eine angeborene, jedem Lebewesen eigene Abwehrlinie gegen Bakterien, Viren, Pilze und Protozoen ausgenutzt und verstärkt (siehe unten: antimikrobielle Peptide). In mehr als 9.000 Operationen in Serie haben wir keine unmittelbare Infektion des Operationsgebietes gesehen. Es entsteht kein Biofilm und keine Kapselfibrose. Mit diesem Erfahrungswissen wird die Sanierung der Patientinnen von der Ursache und den Spuren der Kapselfibrose realisierbar und verständlich.

Mit der nachhaltigen Sanierung der Patientin kann eine Lösung des großen Problems der Kapselfibrose ohne Einsatz von Antibiotika angeboten werden. 

Das Sanierungskonzept umfasst zwei Operationen. Sowohl bei der Entfernung der Implantate und fibrösen Kapseln als auch bei der folgenden korrigierenden Operation werden keine Antibiotika eingesetzt. Sie sind neben dem biomimetischen Defensin nicht erforderlich. So wird der Resistenzdruck auf Bakterien vermieden. Die Bakterienflora des Patienten bleibt unbeeinträchtigt, die Wundheilung wird nicht durch die zytotoxische Wirkung von Antibiotika gestört. Das biomimetische Defensin verhindert den Biofilm.

Antimikrobielle Peptide

Vermutlich seit Ende des 19. Jahrh., spätestens aber seit 1922, als Alexander Fleming sechs Jahre vor seiner Entdeckung des Penicillins ein Tropfen aus verschnupfter Nase in die Bakterienkultur fiel und er Stunden später einen Hemmhof um die getroffene Kultur bemerkte, kennen wir die Existenz „Antimikrobieller Peptide“ [AMP]. Er nannte den Stoff LYSOZYM. Von den inzwischen über 1.500 entdeckten antimikrobiellen Peptiden aus dem gesamten Pflanzen- und Tierreich (wahrscheinlich gibt es Billionen davon)  wirken über 1.000 nach einem bestimmten Prinzip: Hydrophobe und kationische Oberflächenstrukturen nehmen die stark negativ geladene bakterielle Membran in die Zange und knacken sie auf (polykationische Peptide). Der Tod der Bakterien ist so schnell, dass keine Resistenzen entstehen können. Andere Zellen, insbesondere die Säugetierzelle bieten den AMP diese Angriffsfläche nicht. Sie schaden dem Menschen also nicht, sie schützen ihn.

Die Existenz antimikrobieller Peptide reicht zurück in die Anfänge des Entstehens von Leben vor mehr als 3 Milliarden Jahren. Sie sind wie chemische und physikalische Grundgesetze die Basis für die Entwicklung weiterer Lebensformen. Unser hochentwickeltes Immunsystem, das viel langsamer reagiert, hat sich in Wechselwirkung mit den AMP entwickelt. AMPs sind überall zu finden, wo bakterielle Belastungen physiologisch und pathogen vorkommen und schützen beispielsweise den Mundraum und den Darm vor infektiöser Destruktion. Genetische Störungen dieses Systems führen zu Krankheiten wie Ekzemen oder Morbus Chron. AMP wirken immer, sind als Erste präsent und senden Signale an das Immunsystem. Solche Signale lösen antiinfektive aber auch regenerative Aktionen aus.
Wer sich als Chirurg dieses System zu Nutze macht, kann vollständig auf Antibiotika verzichten und sieht trotzdem keine operationsbedingten Infektionen. 
Wir blicken auf eine aktive Unterstützung der AMPs bei jeder extrafaszialen Operation seit 1996 zurück. Seit 2012 verwendet unsere Klinik keine Antibiotika mehr.
Die katastrophale Situation mit der Aussicht auf immer rascher steigende Todesfälle in Folge multiresistenter Keime rückt die AMP als Hoffnungsträger für die Entwicklung neuer antimikrobieller Stoffe in den Mittelpunkt des medizinischen Forschungsinteresses.

Wir geben ein „Garantieversprechen“ 

Das Zusammenwirken der beschriebenen antimikrobiellen Maßnahmen bewirkt, dass wir kaum "eigene" Kapselfibrosen sehen; seit 2002 nur zwei. Darum wird in der Medical Well Clinic Dresden seit Juli 2016 bis auf Weiteres das Versprechen abgegeben, bei Eintreten einer histologisch nachgewiesenen Kapselfibrose (BAKER Stadium IV) innerhalb eines Jahres nach einer Brustvergrößerung in unserer Klinik mit Implantaten , die dann erforderliche operative Sanierungsprozedur, einschließlich erforderlichen Narkosen, neuen Implantaten (falls gewünscht), aller Untersuchungen (teilweise auch durch fremde Institute), Klinikbetreuung und Nachbehandlung gratis durchzuführen. Das Versprechen entspricht einem Gegenwert im fünfstelligen Euro-Bereich. Es gilt für alle Erstoperationen in unserem Hause bei Brustvergrößerungen und ist an weitere Bedingungen geknüpft, die das Verhalten der Patientin nach der Operation betreffen.

Empfehlung an die Patientin

Fragen Sie Ihren Chirurgen, wie er die Kapselfibrose zu vermeiden gedenkt: 

- Versucht sie oder er nur mit intraoperativer massiver Spülung mit einer Lösung von mehreren Antibiotika die Kapselfibrose zu verhindern?
- Wie verhält er sich, sollte sich doch eine Kapselfibrose entwickeln? 
- Wechselt er nur die Implantate? 
- Legt er in gleicher Sitzung nur neue Implantate in eine andere Loge?
  
Vorausgesetzt Sie haben bis hierher gelesen, wissen Sie etwas mehr.

Dresden, im August 2017; erneuert im Oktober 2021

Dr. med. Michael Meinking
Leitender Arzt der Medical Well Clinic Dresden

Freitag, 28. April 2017

Brustvergrößerung mit eigenem Fettgewebe

Bereits im Jahr 1896 hat der deutsche Arzt Dr. NEUBER erfolgreich eigenes Fettgewebe bei einem Patienten an eine andere Körperstelle verpflanzt, wo durch einen Unfall ein Defekt entstanden war. 1910 erschien eine fast 300-seitige Abhandlung über Eigenfett-Transfer von Dr. LEXER. In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurde es still um diese Methode. Erst in den siebziger Jahren kam die Übertragung eigenen Fettgewebes in den USA wieder auf und insbesondere die Doktoren SHIFFMAN  und COLEMAN haben sich besonders verdient gemacht. 
In Deutschland ist es wohl Professor N. PALLUA, RWTH Aachen,  der die meisten wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet veranlasste. 

In Bezug auf den Brustaufbau mit eigenem Fettgewebe gab es bis etwa 2005 mehr Tiefen als Höhen. Erst in den letzten Jahren hat man verstanden, welche Grundbedingungen eingehalten werden müssen, damit das Fettgewebe bei der Entnahme nicht geschädigt und bei den weiteren Verarbeitungsprozessen in seiner Zusammensetzung nicht entscheidend verändert wird. So ist es wichtig, wie das abzusaugende Fettgewebe mit der Betäubungslösung vorbehandelt wird, welche Größe die Perforationen der Saugkanüle haben, welcher Unterdruck bei der Absaugung herrscht und wie schnell sich die Kanüle bewegt. Das Aspirat muss gewaschen werden, um Entzündung vermittelnde Zellen zu reduzieren und das fibröse Gewebe muss sanft, ohne Verletzung der Fettzellen aus dem Fettgewebe entfernt werden. Je nach weiterer Verwendung werden die Fettzellen mechanisch zum Platzen gebracht, damit das Öl ab zentrifugiert werden kann. Alles erfolgt unter äußerst sterilen Bedingungen, was nur im Reinraum-Labor, im laminaren, Hepa gefilterten Luftstrom möglich ist wie es in der Medical Well Clinic Dresden gegeben ist. 

Das Einbringen des Fettgewebes in die Brüste ist schwierig, weil kleinste Fetttröpfchen gleichmäßig verteilt werden müssen. Hier dient uns eine spezielle Maschine, die einerseits der feinen Verteilung des Fettgewebes dient und die Operation zum Wohl der Patientin verkürzt. Wird das Fettgewebe einfach nur injiziert, können Ölzysten entstehen, die ab einer bestimmten Größe immer zu Beschwerden führen. Die hier genannten Arbeitsschritte sind wichtige Bausteine bei dem Prozess der Fettgewebe Gewinnung, der Verarbeitung und der Anwendung. Es gibt noch weitere Faktoren, die beachtet werden müssen.

Bei der Verarbeitung des für eine Weiterverwendung gewonnenen Fettgewebes am gleichen Patienten gibt es einen Trend weg von der enzymatischen, chemischen Trennung der regenerativ wirksamen Zellen aus dem Fettgewebe (1) - hier sind erhebliche regulatorische Hürden zu überwinden - hin zu einer wenig manipulativen, rein physikalischen Aufarbeitung (2).
Bei der 1. Methode läuft man Gefahr, dass die isolierten Stammzellen ihr unkontrolliertes Eigenleben führen und zum Beispiel aus dem eigentlichen Zielbereich auswandern und sich einer weiteren Kontrolle entziehen. Außerdem hat man vermehrt Vernarbungen in der Umgebung des Einbringens festgestellt. Insofern hat der Gesetzgeber gute Argumente, hier strenge Maßstäbe anzulegen. Auch hat die Beimischung dieser chemisch gelösten Stammzellen zum normalen Fettgewebe (sogenanntes „enhanced fat“) bei der Brustvergrößerung keinen Gewinn gebracht, nur wertvolles Fettgewebe verbraucht (sinngemäß zitiert aus einer mit Preisen ausgezeichneten Studie von Frau Dr. PELTONIEMI, Universität Helsinki).
Im Gegensatz dazu bleiben bei der 2. Methode die regenerativ wirksamen Zellen (Stromal Vascular Fraction) innerhalb ihrer Nische, bestehend aus extrazellulärer Matrix mit interzellulärer Kommunikation und werden so in ihrem weiteren Verhalten kontrolliert. Das Fettgewebe wird nur mikronisiert, bleibt aber im Wesentlichen mit ca. 90 % seiner Zellen in seiner Zusammensetzung erhalten. Die Stammzellen werden nicht aus ihrer Nische vertrieben und verhalten sich entlang natürlicher Signale aus ihrer Umgebung im Zielgebiet.

In der Medical Well Clinic Dresden werden seit 2002 regelmäßig Fettgewebe-Transfers durchgeführt. Seit 2009 beschäftigen wir uns intensiv mit den sprunghaft zunehmenden biotechnologischen Grundlagen. Das führte zur Einrichtung eines Reinraum-Labors den Operationstrakt im Jahre 2012. Seit nahezu 5 Jahren (Stand Mai 2017) können wir validierte wissenschaftliche Studien in unserem Labor nachstellen und sind damit in unserer täglichen praktischen Anwendung immer auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung. Ohne selbst kostenintensive und Labor-technisch aufwendige Untersuchungen durchführen zu müssen, wissen wir aus der wissenschaftlichen Literatur doch genau, wie die zu übertragenden Gewebezellen zahlenmäßig zusammengesetzt sind. Wir können alle Faktoren beachten, die zu einer maximalen Annahme der übertragenden Gewebezellen führen. Bleibende Volumina (zB. bei Brustvergrößerungen) von etwa 70-80 % sind häufig möglich. Das bisher Beschriebene stellt den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft dar.

Ein aktuelles Forschungsthema ist die bakterienfreie Entzündungsreaktion, welche ein besseres Anwachsen der übertragenen Gewebeanteile verhindert. Hier gibt es bereits Ansätze zur Lösung des Problems.
Wir überprüfen monatlich die neueste wissenschaftliche Literatur und richten uns danach.

Mittelfristig wird bei Frauen, bei denen wenig Fettgewebe und damit wenige regenerative Zellen zur Verfügung stehen, mit der Anlage eines Unterdruckes vor und nach der Opereration ein noch besseres Volumenergebnis zu erreichen sein. Damit wird die Zahl der Frauen, die bisher ein künstliches Implantat benötigten, kleiner werden.

 Bleiben Sie in Kontakt.

Dr. med. Michael Meinking
leitender Arzt der Medical Well Clinic Dresden

Freitag, 27. August 2010

Brustvergrößerung mit Implantaten - was erwarten die Patientinnen?

Die meisten Patientinnen wünschen eine wohl geformte, zu ihrer Figur passende und darum nicht zu auffällige Brust. Sie wollen wegen einer Brustvergrößerung nur wenige Tage frei nehmen und keine unnötigen Schmerzen spüren. Sie rechnen nicht mit körperlichen Behinderungen oder bei bestimmten Armbewegungen mit eigenartigen Phänomenen an ihrer Brust. Die Operation soll so risikoarm wie möglich sein. Sie erwarten eine ungestörte Wundheilung und akzeptieren nur dezente Narben (wenn überhaupt). Sie fordern die Brustvergrößerung mit hochwertigen Silicon-Implantaten und sind erstaunt und erfreut, wenn die Operation - wie bei uns - in örtlicher Betäubung angeboten wird. Sie möchten sich einfach auf eine gekonnte und freundliche Durchführung verlassen können.

In der Medical Well Clinic Dresden haben wir eine Vorgehensweise entwickelt, mit der jeder dieser Ansprüche erfüllt werden kann. Gehen wir die Punkte der Reihe nach durch:
  • Die Untersuchung und Befragung der Patientin, sowie das probeweise Anlegen verschiedener Brustimitate lassen die passenden Implantate unkompliziert auswählen. Zum Operationszeitpunkt stehen für jede Patientin mindestens sechs Implantate für die endgültige Auswahl zur Verfügung. Die meisten von uns verwendeten Implantate haben eine Größe zwischen 240 und 320 ml. Andere Größen kommen je nach Körpermaßen der Patientin vor. Die Lage des Implantates zwischen Brustdrüse und großem Brustmuskel erlaubt dem Operateur die Freiheit der Positionierung für eine wohlgeformte und natürlich wirkende weibliche Brust. 
  • Unsere Operationsmethode ist so sanft und die Schmerzen darum so schwach, dass meistens nur einfache Schmerztabletten für ein bis zwei Tage ausreichen. 15 % unserer Patientinnen arbeiten bereits am nächsten Tag wieder, ca. 95 % arbeiten nach einer Woche. Das ist möglich, weil äußerst sanft operiert und der große Brustmuskel nicht von der Rippe und teilweise vom Brustbein abgetrennt wird, weil das Implantat nicht unter dem großem Brustmuskel zu liegen kommt. Auf dem Brustmuskel hat die Natur ein beinahe natürliches Fach vorgesehen, welches mit dem Trick der TumeszenzLokalAnästhesie (die örtliche Betäubung) zur Aufnahme des Implantates erweitert werden kann. Dabei werden keine Strukturen berührt, deren Verletzung später starke Schmerzen verursachen würden. Die moderne örtliche Betäubung bedingt auch die während der Operation ausbleibende Blutungsneigung. Und sie verhindert die sonst unmittelbar nach der OP auftretenden Schmerzen. Sie senkt das Schmerzniveau und sie macht eine Vollnarkose überflüssig. Bakterien fühlen sich im Milieu der TumeszenzLokalAnästhesie überhaupt nicht wohl.
  • Wenn das Implantat (teilweise) unter den Brustmuskel gelegt wird, ist dazu das Abtrennen des großen Brustmuskels (Musculus pectoralis major) von der Rippe und teilweise vom Brustbein erforderlich. Das verursacht immer heftige, Tage lange (manchmal Monate lange) Schmerzen, die eine Arbeitsaufnahme binnen weniger Tage unmöglich machen. Weiterhin ist dieses Vorgehen mit einem Kraftverlust und einer (meist vorübergehenden) Einschränkung der feinmotorischen Koordination beider Arme verbunden. Bei vielen derartig operierten Patientinnen kommt es zu einer Wölbung (bulging) des oberen Brustpols für wenigstens die ersten Monate nach der Operation. Erst wenn das Implantat Jahre später tiefer getreten ist und keinen Kontakt mehr zu dem Brustmuskel hat - unter den es einst gelegt wurde - sieht die Brust besser aus. Man fragt sich dann, warum die Verletzung während der Operation so groß sein musste. Wir verfügen über eine Fotoserie, mit der man diese Aussagen nachvollziehen kann. Hinzu kommt die eigenartige Doppelblasenbildung (double bubble), die auftritt, wenn sich der verbliebene, unverletzte Rest des großen Brustmuskels zusammenzieht und dabei - sich selbst verdickend - das Implantat nach unten (fußwärts) verdrängt und es hervor quillt. Der Balg, bedingt durch den auf dem Implantat liegenden Brustmuskel (Snoopy nose deformity) ist nicht attraktiv.
  • Wir verstehen, warum Patientinnen mit solchen Phänomenen und unnötigen Schmerzen nicht rechnen und legen darum routinemäßig die Implantate unter die Brustdrüse und schonend auf den großen Brustmuskel. Sehr wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn noch vor einigen Jahren in Deutschland nur etwa 20 % der Operationen auf diese Weise erfolgten, sind es heute schon mehr als 50%. Der Trend gibt uns also recht.
  • Risiken der Operation können über verschiedene Maßnahmen reduziert werden. Leider werden immer noch die meisten Brustvergrößerungen in allgemeiner Narkose durchgeführt. Eine innovative örtliche Betäubung ist bei dieser Operation nach unserer Erfahrung mit vielen Vorteilen verbunden. Einige dieser Vorteile wurden weiter oben schon genannt. Patientinnen müssen für eine Brustvergrößerung die Risikowelt einer Allgemeinnarkose nicht betreten. Wir haben die Konsequenz gezogen. Bei uns gibt es die Brustvergrößerung nur auf besonderen Wunsch mit Vollnarkose. Damit wird für einige Patientinnen, die eine Narkose sehr fürchten, der Weg zur Brustvergrößerung freigemacht.
  • Zu Infektionen muss es nicht kommen. Infektionen zeigen sich nicht nur durch Fieber, Erwärmung der Brust und eiternde Wunden. Auch sogenannte Wasserblasen oder -nässende  Nähte und jede nicht sofort verschlossene Wunde sind als Infektionszeichen zu werten. Durchblutungsstörungen (Rauchen oder OP-Technik) können Infektionen begünstigen. In unserer Klinik machen spezielle Defensine intraoperative Infektionen nahezu unmöglich. Das Immunsystem wird aktiviert, bevor Bakterien in Erscheinung treten könnten. Gleichzeitig wird mit dem biomimetischen Prinzip in der Medical Well Clinic Dresden eine (durch wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesene) verbesserte Durchblutung im Wundgebiet und beschleunigte Wundheilung erreicht. Auch die Narbenbildung wird reduziert. Seit Bestehen der Klinik (Juli 2002) ist es hier noch nie zu einer postoperativen Wundinfektion gekommen. Gastärzte sind beeindruckt von den reizlosen Wunden nach allen Operationen in jedem Heilungsstadium. (siehe Link [4])
  • der typische Ablauf einer Brustvergrößerung mit Nachbehandlung in unserem Hause sieht wie folgt aus:
    > montags OP
    > dienstags Entlassung mit Tape und BH (ca.15% unserer Patientinnen arbeiten wieder ab dem 1. post-op. Tag)
    > mittwochs Drainage entfernen, Duschverband, angenehmer Spezial-Sport-BH im Wechsel für 2 Monate
    > donnerstags arbeiten schon ca. 30% unserer Patientinnen
    > freitags Verbandskontrolle (selten ein weiterer Verbandstermin notwendig)
    > montags, nach einer Woche, sind ca. 95% unserer Patientinnen wieder am Arbeitsplatz
    > montags, nach 2 Wochen,  Entfernen der Fäden sowie Übergabe einer speziellen Anti-Narbencreme
    > nach drei Monaten  Kontrolle
    > nach einem Jahr Kontrolle
Links:
[1] http://www.jameda.de/dresden/kliniken/medical-well-clinic-dresden-konzessionierte-fachklinik-fuer-plast-aesthetische-chirurgie/bewertungen/71105580000_2/ 
[2] http://www.klinikbewertungen.de/klinik-forum/erfahrung-mit-medical-well-clinic-dresden
[3] http://www.kosmetische-chirurgie-dresden.de/plastische-korrekturen/brustchirurgie
[4] http://medicalwell.blogspot.de/2012/07/eine-klinik-ohne-krankenhausinfektion.html

Stay tuned
Dr. Meinking