"Jährlich
infizieren sich in europäischen Krankenhäusern ca. 3 Millionen Patienten mit Krankenhaus eigenen Bakterien. Davon bekommen 225.000 Patienten eine
postoperative Wundinfektion. 50.000 Menschen sterben an der
Krankenhaus-Infektion."
(Quelle: Keime, gegen die nichts mehr hilft, Süddeutsche Zeitung, 10. Oktober 2008, S. 22)
(Quelle: Keime, gegen die nichts mehr hilft, Süddeutsche Zeitung, 10. Oktober 2008, S. 22)
Multiresistente
Keime begleiten das Leben der Betroffenen für Monate oder Jahre behindernd,
wenn sie nicht sogar zum Tode führen. Die
im Krankenhaus erworbene Infektion entwickelte sich zur gefährlichsten und
teuersten übertragbaren Krankheit in Mittel-Europa überhaupt – welch eine verkehrte
Welt.
Wie konnte es dazu kommen?
"In den
letzten zwei Jahrzehnten hat (...) der vermehrte und irrationale
Antibioticaverbrauch bei der Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten
zu einer besorgniserregenden Zunahme von multiresistenten Problemerregern
(Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus, Vancomycin-resistente
Enterokokken und weitere) geführt. Der vermehrte Einsatz von
Breitspektrum-Antibiotika steht mit der Zunahme von multiresistenten Erregern
in direkter Wechselbeziehung."
(Quelle: WIKIPEDIA <http://de.wikipedia.org/wiki/Nosokomiale_Infektion#cite_note-5>)
Bereits in den
frühen Sechziger Jahren, mit der Entwicklung immer neuer Antibiotika, erhoben
sich warnende Stimmen, die einen äußerst kritischen Umgang mit diesen
wirkungsstarken und nebenwirkungsreichen Substanzen verlangten. Schon damals
war vorauszusehen, dass sich mit zunehmendem Gebrauch Resistenzen entwickeln
werden. Die Bakterien sind flexibel und in ihrer riesigen Menge überraschend
schlau und verstehen es, sich z. B. über Plasmide gegenseitig zu informieren.
Gemeinsam bilden sie z.B. im Biofilm weitere vielfältige Abwehrstrategien gegen Giftstoffe aus. Sie
werden resistent.
Prof. F. Daschner, Universität Freiburg (emerit. 2006), beeinflusste mich und mein klinisches Handeln.
Prof. H. Willenegger machte insbesondere mit seiner Vorlesung: "Zum Comeback der lokalen Antiseptika in der Chirurgie", 1990 großen Eindruck auf mich. Ab 1996 handelte ich konsequent nach seinen Empfehlungen und hatte keine postoperative Infektion mehr zu behandeln!
Prof. A. Kramer, Universität Greifswald, ist heute einer meiner Mentoren in Sachen Wund- und Krankenhaushygiene. Mit seiner Bereitschaft zum Ratschlag und seiner freien Veröffentlichungspraxis ist er beispielgebend.
Diese Erziehung habe ich mitgenommen in die Existenzgründung einer Praxis für ambulante Operationen in Görlitz 1993. Hier kam es nie zu einer postoperativen Infektion.
Mein persönlicher Zugang zum kritischen Umgang mit Antibiotika und Operations-Hygiene.
Im Zeitalter vor dem Internet war es zum Beispiel Professor Emmerich Lang aus Wien, der eine Zeitschrift für den kritischen Umgang mit Antibiotika herausbrachte. Ich habe diese Zeitschrift regelmäßig gelesen und verarbeitet. Schon als Student habe ich mich seit 1971 kritisch mit der Pharmakotherapie und insbesondere mit der antibiotischen Therapie auseinandergesetzt, in dem ich den unbestechlichen Pharma-Infodienst "Arznei-Telegramm" exzerpierte. Darum war ich in jedem Krankenhaus meiner Tätigkeit zugleich auch Mitglied der Arzneimittelkommission und habe so mitgeholfen, Medikamente kritisch einzusetzen und sie für das Haus preisgünstig zu erwerben.Prof. F. Daschner, Universität Freiburg (emerit. 2006), beeinflusste mich und mein klinisches Handeln.
Prof. H. Willenegger machte insbesondere mit seiner Vorlesung: "Zum Comeback der lokalen Antiseptika in der Chirurgie", 1990 großen Eindruck auf mich. Ab 1996 handelte ich konsequent nach seinen Empfehlungen und hatte keine postoperative Infektion mehr zu behandeln!
Prof. A. Kramer, Universität Greifswald, ist heute einer meiner Mentoren in Sachen Wund- und Krankenhaushygiene. Mit seiner Bereitschaft zum Ratschlag und seiner freien Veröffentlichungspraxis ist er beispielgebend.
Diese Erziehung habe ich mitgenommen in die Existenzgründung einer Praxis für ambulante Operationen in Görlitz 1993. Hier kam es nie zu einer postoperativen Infektion.
Im Jahre 2002 wurde
von mir die Medical Well Clinic Dresden mitgegründet und wir haben neue anti-infektive Konzepte entwickelt und eingeführt. Seit 2006 verzichten wir auf den Routineeinsatz von Antibiotica, auch bei Implantaten.
Unser antibakterielles Konzept entpuppt sich als Fehler tolerant.
Eingeschleppte
multiresistente Keime, seien sie aus anderen Krankenhäusern, Aufenthalt in Altenheimen, bei der Versorgung chronischer Wunden oder durch Umgang
mit Antibiotika verseuchtem Fleisch* an und in die Patienten gelangt, konnten keine
Infektion in unserer Klinik verursachen.
Eine Klinik, die 10 Jahre lang viel weniger postoperative Infektionen als erwartet aufweist, ist weltweit bemerkenswert und nur als Ergebnis eines erfolgreichen Konzeptes verständlich.
Das kann kein Zufall sein. Dieses Konzept beinhaltet neben dem kritischen Umgang mit Antibiotika zwischenzeitlich zusätzliche Elemente. Wir haben eine Methode entwickelt, mit der unsere Kleidung, die Bettwäsche der Patienten und die Wände unserer operativen Arbeitsräume keine Bakterien akzeptieren. Für Menschen ist diese antibakterielle Ausstattung vollkommen ungefährlich. Es werden nur typische Bestandteile von Bakterien angegriffen und zerstört. Kein Bakterium kann in diesem antibakteriellen Milieu länger als 20 min überleben. Es können auch Viren wie die Erreger der Schweinegrippe, Vogelgrippe, HIV, Hepatitiserreger und die meisten Pilze in den behandelten Stoffen und an den präparierten Oberflächen nicht existieren. Die antibakterielle Ausstattung ist wasch- und abriebfest. Regelmäßiges Händewaschen und spezielle perioperative Routinen ergänzen unser Konzept.Die vielen teuren und zeitraubenden Hygiene-Maßnahmen in den operativen Abteilungen großer Krankenhäuser können gefährliche Krankenhaus-Infektionen nicht verhindern.
Was hilft eine Klinik
mit der modernsten Ausstattung, mit dem strengsten Hygieneprotokoll, mit den
besten Schwestern, Pflegern und Ärzten, wenn trotzdem gefährliche Infektionen
das Schicksal der Menschen bestimmen?
Das Konzept in der
Medical Well Clinic Dresden mit Setting, Prozeduren und täglichen Routinen beweist,
dass postoperative Infektionen mit großer Wahrscheinlichkeit in jedem operativ
tätigen Krankenhaus weitgehend vermieden werden können.
Stay online
Dr. med. Michael
Meinking
Leitender Arzt der
Medical Well Clinic Dresden
Seit der Veröffentlichung dieses Posts über die Vermeidung von Infektionen bei Operationen sind 6 Jahre vergangen. Die dramatische Situation der unablässigen Zunahme von resistenten Bakterien hat sich weiter verschärft. Schon 1961 wurde die Entwicklung von W.A.GILLESPIE, einem Bakteriologen, vorausgesehen. Mein Post hat keine Rückfragen oder mir erkennbares Interesse erzeugt, obwohl Millionen von Infektionen und Leiden, sowie viele vorzeitige Todesfälle vermeidbar gewesen wären. Darum werde ich ein Update mit weiteren klinischen Erfahrungen und neuen Erkenntnissen posten.
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