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Montag, 24. Januar 2022

Brustimplantate mit texturierter Oberfläche - ein Ausschlussgrund für die Aufnahme in eine Private Krankenversicherung PKV

 Eine 29-jährige Patientin hatte im Januar 2018 bei uns eine Brustvergrößerung mit Silicon-Implantaten. Die letzte Nachuntersuchung war im Januar 2019, mit einwandfreiem Ergebnis. Die Patientin ist nicht nur zufrieden, sie ist glücklich.

Jetzt will sie in eine Private Krankenkasse PKV wechseln. Sie hat die Brustvergrößerung angegeben und wird nun spezifisch befragt:

  • Wie ist das Silicon der Implantate beschaffen, flüssig oder kohäsiv?
  • Wie ist die Oberfläche der Implantate beschaffen, texturiert oder glatt?

Sie hat Glück. Ein flüssiges Gel oder eine texturierte Oberfläche wären ein Grund für die Versicherung, die Aufnahme zu verweigern. Warum? Private Krankenversicherungen arbeiten nach mathematischen Risikomodellen. Die Wahrscheinlichkeit für teure Komplikationen ist bei flüssigem Gel und texturierter Oberfäche zu hoch.

Die Medical Well Clinic setzt schon seit ihrem Start in 2002 nur Implantate mit kohäsivem Gel ein. Bereits vier Jahre vor der Pflicht für Hersteller zur Rücknahme von texturierten Oberflächen auf Brustimplantaten, also ab Mai 2016 setzen wir in der Medical Well Clinic Dresden nur Implantate mit glatten Oberflächen ein. Über diese weise Voraussicht freut sich jetzt die Patientin.

Hintergrund für die höheren Risiken ist die Gefahr des Auslaufens oder "Ausschwitzens" von flüssigem Gel durch die Implantatwand. Dann entsteht ein behandlungspflichtiges Silconom. Oder die Gefahr der Entwicklung eines BIA-ALCL, das ist ein Brustimplantat assoziiertes anaplastisches large cell lymphoma (ein bösartiges Lymphom), lässt die Versicherung zurückschrecken.

Zur Beruhigung für unsere Patienten: wir verwenden bei jeder Operation nicht nur die besten Implantate sondern auch eine Spüllösung, die bakterielle Biofilme auf Implantaten vermeiden hilft. Bakterielle Biofilme sind die Ursache für Kapselfibrosen und die Entwicklung eines (seltenen) BIA-ALCL. Weil unsere guten Erfahrungen nicht allgemein bekannt sind, haben wir uns frühzeitig nach Bekanntwerden der Verbreitung von BIA-ALCL entschieden, ausschließlich Implantate mit glatten Oberflächen einzusetzen. Wir wurden von Ahnungslosen belächelt. Heute sind nur noch glatte Implantate erlaubt. Brustvergrößerung mit Implantaten

Wo es geht, empfehlen wir implantatfreie Brustvergrößerungen mit behandeltem patienten-eigenem Fettgewebe. Das lieben Patientinnen wegen der Vermeidung des Fremdkörpers, der höheren Sicherheit und des angenehmen Körpergefühls der Brüste. Brustvergrößerung mit Eigenfett

Stay tuned

Dr. med. M. Meinking

 



Sonntag, 31. Oktober 2021

Patientinnen müssen über die Risiken von Brust-Implantaten informiert werden.

Erneute Warnung der FDA vor bedenkenloser Implantation von Silikon-Implantaten

Die oberste Aufsichtsbehörde der USA für Nahrungsmittel, Medikamente und medizinische Hilfsmittel, die FDA, ordnet erneut am 20. Okt. 2021 an: Patienten müssen vor Brustimplantat-Risiken gewarnt werden.

Ein Jahrzehnt, nachdem Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen bestimmten Implantaten und Krebs festgestellt hatten, ordnete die Behörde "Black Box"-Warnungen und eine neue Checkliste der Risiken an, welche die Patientinnen bedenken  müssen. Hersteller wurden angewiesen, die Implantate nur an Kliniken und Praxen zu verkaufen, wenn sie die potenziellen Risiken mit den Patientinnen vor der Operation besprechen. In Deutschland gilt das bisher noch nicht.

 

Die New York Times berichtet

2019 hörte ein Gremium der FDA Dutzende von Frauen an. Sie forderten die Behörde zum Handeln auf, weil viele von ihnen beeinträchtigende Symptome beschrieben, die allgemein als Brustimplantatkrankheit bezeichnet werden.

Wir beziehen uns hier auf einen Beitrag der Wissenschaftsredakteurin Roni Caryn Rabin von der New York Times, der am 27. Okt. 2021 erschien.

 

Sowohl in den Warnhinweisen als auch in einer neuen Checkliste wird darauf hingewiesen, dass Brustimplantate mit der Möglichkeit einer Krebserkrankung des Immunsystems und einer Reihe anderer chronischer Erkrankungen in Verbindung gebracht werden, darunter Autoimmunerkrankungen, Gelenkschmerzen, geistige Verwirrung, Muskelschmerzen und chronische Müdigkeit.

 

Patientinnen mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet

In der Checkliste werden bestimmte Gruppen von Patientinnen identifiziert, die nach einer Brustimplantat-Operation ein höheres Krankheitsrisiko haben. Zu dieser Gruppe gehören Brustkrebs-Patientinnen, die eine Chemotherapie oder Bestrahlung hinter sich haben oder planen, sich einer solchen zu unterziehen.

Das ist ein großer Prozentsatz der Frauen, denen bisher empfohlen wurde, nach der Krebs-Behandlung eine Brustrekonstruktion mit Implantaten vorzunehmen. [Diese Patientengruppe behandeln wir in der Medical Well Clinic Dresden nicht. Ausgewählte Brustimplantate bieten wir nur für ästhetisch-kosmetisch motivierte Operationen an.]

 
Die Behörde verlangt Transparenz

Die Food and Drug Administration (FDA) verlangt von den Herstellern auch zum ersten Mal die Offenlegung der für die Herstellung von Brustimplantaten verwendeten Inhaltsstoffe; Informationen, die von Patientenvertretern schon lange gefordert werden.

Es ist nicht klar, wie die neuen Anforderungen durchgesetzt werden sollen, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass Patienten jemals einen Warnhinweis auf einem steril verpackten Implantat sehen werden, das normalerweise nur von einem Chirurgen gehandhabt wird. FDA-Beamte erklärten, dass die Patienten "die Möglichkeit haben müssen", die Checkliste zu unterschreiben.

 

Das anaplastisch großzellige Lymphom ist selten, verlangt aber Konsequenzen

Die neuen Warnhinweise der Behörde wurden bereits vor Jahren eingeführt. Vor einem Jahrzehnt stellte die FDA erstmals einen möglichen Zusammenhang zwischen Brustimplantaten mit einer strukturierten Oberfläche und einer bestimmten Krebsart, dem anaplastischem großzelligem Lymphom fest. 
https://medicalwell.blogspot.com/2017/10/kapselfibrose-bia-alcl-die-hasslichen.html 
[Schon seit 2016 verwenden wir in der Medical Well Clinic Dresden vorausschauend keine Implantate mit strukturierten Oberflächen mehr. Die meisten Implantate dieses Typs wurden erst 2020 vom Markt genommen.]

 

Kann man die "Brustimplantat-Krankheit" durch Vermeiden des Biofilms verhindern? Wir glauben es.

Nachdem die Behörde im Laufe der Jahre Hunderttausende von Berichten über unerwünschte Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Implantaten erhalten hatte, hörte sie Anfang 2019 Aussagen von Dutzenden von Frauen an, die von ihrem Kampf mit Krebs und einer Reihe anderer beeinträchtigender medizinischer Probleme berichteten, die sich nach einer Implantat-Operation entwickelt hatten und die oft als Brustimplantatkrankheit bezeichnet werden.

 

Sorgfältige Aufklärung und Abwägung aller Risiken gehört zu unserem Programm

Die Reaktionen auf die neuen Anforderungen fielen unterschiedlich aus. Während einige Ärzte das neue Warnsystem begrüßten, befürchteten andere, dass die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen von den plastischen Chirurgen, die ihren Patientinnen versichern wollen, dass das Verfahren sicher ist, nicht angemessen vermittelt werden und dass die neue Checkliste abweisend gehandhabt werden könnte.

Kritiker bemängelten außerdem, dass die Checkliste übermäßig lang und in stumpfer Sprache verfasst sei. "Sie ist besser als nichts, aber sie ist nicht so gut, wie sie sein könnte", sagte Diana Zuckerman, eine Wissenschaftlerin, die das National Center for Health Research leitet und Mitglied der Arbeitsgruppe war, die die FDA zur Sicherheit von Implantaten beriet.

 

"Sie sagen Dinge wie: 'Brustimplantate werden mit Lymphomen in Verbindung gebracht', aber Lymphome werden tatsächlich durch die Implantate verursacht", sagte Dr. Zuckerman. "Die Leute verstehen es besser, wenn man sagt: 'Brustimplantate können Lymphome verursachen'".

Sie befürchtet, dass die Chirurgen sich nicht die Zeit nehmen, die Informationen mit den Patientinnen angemessen zu besprechen.

 

"Was wäre, wenn ein Chirurg sagt: 'Hier ist eine Checkliste - ich weiß, sie ist lang, es liegt also an Ihnen, ob Sie sie lesen wollen oder nicht'?" sagte Dr. Zuckerman. "Patientengruppen sind sehr besorgt, dass das passieren könnte."

 

Dr. Mark Clemens, Professor am M.D. Anderson Cancer Center in Houston, der für die American Society of Plastic Surgeons als Verbindungsmann zur FDA fungiert und den wir sehr für seine langjährigen Bemühungen um objektive, kritische Beurteilungen von Brustimplantaten schätzen, sagte jedoch, dass die Blackbox-Warnung und die Checkliste "einen großen Schritt nach vorn für die Sicherheit der Patienten und der Implantate" darstellen.

Es seien jedoch mehr qualitativ hochwertige Daten über die Langzeitergebnisse von Frauen mit Implantaten erforderlich, fügte er hinzu.

 

Die FDA gab auch Aktualisierungen zu laufenden Studien heraus, zu deren Durchführung die Implantathersteller verpflichtet sind. Vier der fünf so genannten Post-Marketing-Studien haben laut der Behörde leider nur "unzureichende Fortschritte" gemacht.

 

Ausschluss-Kriterien für Slikon-Implantate

In der Checkliste für Patientinnen wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es einige medizinische Bedingungen gibt, die Frauen von der Implantation abhalten sollten. (Sie sind unter der Überschrift "Erwägungen für eine Kandidatin für eine erfolgreiche Brustimplantation" aufgeführt).

Dazu gehören neben behandeltem Brustkrebs auch aktive Infektionen, eine bestehende Krebserkrankung oder eine unbehandelte Brustkrebsvorstufe, Schwangerschaft und Stillzeit.

Frauen mit Diabetes, der die Heilung erschweren kann, und Lupus, der die Blutgerinnung beeinträchtigt, werden ebenfalls mit einem höheren Risiko für ein schlechtes Ergebnis aufgeführt. Das Gleiche gilt für Raucherinnen und ehemalige Raucherinnen.


Die Häufigkeit von Brust-Operationen mit Silikon-Implantaten in den USA

In den Vereinigten Staaten lassen sich jedes Jahr etwa 400 000 Frauen Brustimplantate einsetzen - 300 000 aus kosmetischen Gründen und 100 000 zur Rekonstruktion nach Mastektomien zur Behandlung oder Vorbeugung von Brustkrebs.

 

Die FDA betrachtet die Risiken der Operationen für die gesamten USA. Einzelne Kliniken weisen bessere Ergebnisse vor.

Die im Folgenden genannten Probleme sehen wir in der Medical Well Clinic Dresden bei weitem nicht so häufig in unserem Patientengut:

"Ein Drittel der Frauen, die sich einer Brustimplantat-Operation unterziehen, haben Schmerzen in der Brust, Empfindlichkeit oder Verlust der Empfindlichkeit in der Brust oder Asymmetrie", so die Agentur.

"Bei der Hälfte der Frauen kommt es zu einer schmerzhaften Verengung des Narbengewebes um das Implantat,1 und bei einem Drittel der Frauen reißen die Implantate oder laufen aus. Bei fast 60 Prozent ist eine erneute Operation erforderlich."2

 

"Brustimplantate gelten nicht als lebenslange Produkte", heißt es in den neuen Warnhinweisen. "Je länger sie getragen werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Komplikationen kommt, von denen einige weitere Operationen erfordern."

_________________________________________

1 Das entspricht der unerwünschten Kapselfibrose. Wir bieten unseren Patientinnen bei Kapselfibrose Stadium Baker IV innerhalb von einem Jahr und bei Erst-Operation in der Medical Well Clinic Dresden eine kostenlose Sanierungsoperation - auf Wunsch - mit ausgetauschten Implantaten an. Seit 2002 haben wir erst zweimal eine Kapselfibrose bei unseren Patientinnen erlebt.

 

2 Die Re-Operationsrate in der Medical Well Clinic Dresden liegt nur bei 1-2% und nicht bei 60%.


Sanfte Brustchirurgie


Stay tuned


Dr. med. Michael Meinking


  







Dienstag, 24. Oktober 2017

Capsular Contracture & BIA-ALCL - Avoiding the ugly shadows of breast implants


In 1962 the first breast implants made of silicone were used in the USA for cosmetic and curative reasons (to replace the breast after cancer operations). From the outset, these operations are associated with the risk of developing capsular fibrosis (contracture) [CC]. Depending on the degree of severity, a CC forces a new activity, and thus, the chances increase for cosmetic or surgical failure and a lasting dissatisfaction of the patient. The subsequent costs can then be a multiple of the first operation.
However, the ugly shadows of breast implants can be avoided.

Chapters:

In 2013 biofilms were agreed upon as the cause of the Capsular Contracture (C.C.)How often are C.C.s?

Other possible causes of CC - and their avoidance

The biological meaning of CC

BIA-ALCL Breast Implant-Associated - Anaplastic Large Cell Lymphoma

The time bomb requires sustainable remediation of the patient.

The necessary measures cost money.

No implant replacement during the same operation

No surgery of the breast gland tissue during an implant insert

For the time being, no implants with a rough, textured surface.

The avoidance and causal treatment of the capsular contracture without the use of antibiotics

Antimicrobial Peptides

No Antibiotics, no Infections with a well-proven and cheap surgeon's tool

A "guarantee promise" is possible and is already given

Recommendation to the patient

In 2013 biofilms were agreed upon as the cause of the CC.
Not only breast implants but also other implants, such as artificial hip joints, pacemakers, blood vessel prostheses, and stabilizing nets (for example, hernia operations), may be affected by a contracting fibrous capsule. The common cause is the development of a biofilm around the foreign body before the natural covering - consisting of only a few cell layers - has formed. The biofilm is a strategic survival form of bacteria. The germs organize so that at least the internal living organisms last attacks from the outside, e.g., through our immune system or antibiotics. This biofilm invites our defense system unceasingly. T cells (cells of the lymphatic part of our immune system) and myofibroblasts (scarring cells, which can contract) primarily try to fight bacteria and, on the other hand, isolate our bodies from the pathogenic germs by a self-decreasing encapsulation.
The coarse capsule, which is formed instead of a natural, tender coating, contracts with time, sometimes over several years, and the inherent implant becomes as hard as a bulging balloon in its leather covering. At the latest, the patient insists on pain and ugly deformation of the breast on the liberating operation. The development of C.C. is not attributed to a mistake by the surgeon but is regarded as fatal. The patient must carry the consequences and the costs for further surgeries as a rule.
How often are C.C.s?
In scientific literature, CC occurs in up to 35% of all cases, but usually between two and ten percent. The problem sometimes arises for three months, sometimes ten years after surgery. However, most cases have occurred within the first three years. Some clinics foresee their patients the C.C. as predicted. When a CC reaches stage BAKER IV, surgery must be performed. The patient decides on the operating time.

Other possible causes of CC - and their avoidance
Factors for the development of CC:
In addition to the biofilm [1]
the postoperative blood volume in the wound bed [2]
further, the traumatization (tissue injury) during surgery [3]
To [1]:
If we use a system that promotes our wound healing and supports and supplements our organism with defending agents against bacteria, viruses, and fungi, a unique antibacterial, and active regenerative environment can be achieved during and after the operation without antibiotics thus avoiding or destroying biofilms.
The nipples harbor bacteria in the milk channels. We seal them with our defensive gel/film system before the operation. No germs can migrate into the operating area. For the same reason, no silicone implant may be used in surgical procedures that involve a surgical manipulation of the mammary gland (New Guideline of FDA).
To [2]:
With tested special kind of local anesthesia, the so-called tumescent local anesthesia, it hardly bleeds. The operation takes place almost "in the water." The delicate operation, meticulous coagulation, and insertion of drainage are tried to reduce the blood quantity to a minimum. The chemical amides in the anesthetic solution also inhibit bacteria.
To 3]:
If the operation is performed in local anesthesia, it must be carried out compassionately and gently. With these measures, the risk of developing a CC can be reduced to nearly zero percent.

The biological meaning of CC
The astounding amount of bacteria in the mass of the fibrotic capsules was published in June 2016 in a study investigating 26 patients with CC and discovered BIA-ALCL-anaplastic large-cell lymphoma associated with breast implants-a malignant tumor of the T-cell lymph system. 4.8 million bacteria were detected in only 1 milligram of tissue of a CC. In 2 grams of the fibrous capsule tissue, 2 billion more bacteria live as humans on our planet. It is a highly infectious material.
Bacterial Biofilm Infection Detected in Breast Implant-Associated - Anaplastic Large-Cell Lymphoma]
The formation of the CC is the natural and successful attempt to keep the mass of the bacteria from the body by limiting and concentrating the place of the occurrence, reducing it as a problem zone, and isolating it. The image of the sarcophagus around the damaged reactor in Chernobyl is suggesting itself. 

BIA-ALCL Breast Implant-Associated - Anaplastic Large Cell Lymphoma
This - fortunately still - sporadic malignant T-lymphocyte tumor is connected to certain gram-negative bacteria, the so-called Ralstonia spp., in the biofilms around the implant. It occurs when capsular contracture (C.C.) is present.
It is a T-cell lymphoma. If the immune system - in this case, the T cells - is stimulated over an extended period, rare mutations can occur, forming a malignant T-cell tumor. A similar phenomenon has been known for over 30 years in malignant B-cell lymphoma in the stomach. Here, Helicobacter bacteria are triggers. In the meantime, more than 30% of all cancers are believed to be caused by bacteria.
Almost all cases of ALCL are recorded with implants with a rough, textured surface.
U.S. Epidemiology of Breast Implant-Associated Anaplastic Large Cell Lymphoma
In an in-depth coverage in the New York Times of May 14, 2017:
A Shocking Diagnosis: Breast Implants 'Gave Me Cancer
Three hundred fifty-nine patients with BIA-ALCL* are mentioned. The newspaper refers to data from March 2017 from the FDA (Food and Drug Administration), a globally respected U.S. supervisory authority. Although there are unfortunately already deaths, the tumor is recognizable early and can then be treated well. The problem is the low level of knowledge among physicians who perform breast enlargement. Even in the U.S., where ALCL is more discussed, only 30% of plastic surgeons discuss this topic with their patients who ask for breast enlargement. In Germany, there will be much less. The tumor leads untreated to premature death. Whoever does not produce (or hardly) C.C. has the minimal prospect of ever seeing this malignant tumor in his patients. It is noteworthy that our special intraoperative measures, which support the immune defense system of the antimicrobial peptides, keep away Ralstonia spp. (and all other bacteria) from contacting the implant and destroying them during operative breast enlargement.
* [Dr. Meinking: Meanwhile, over 500 BIA ALCLs have been detected worldwide. Every year, more affected patients are recognized than the year before. As of May 1, 2018]

The time bomb requires sustainable remediation of the patient
The new knowledge and the existence of a problem solution force a new strategy in treating patients with CC, with or without BIA-ALCL. They need to be recovered sustainably before the corrective cosmetic-surgical operation can be tackled with further breast enlargement.
Therefore, if patients are asking for help because of a CC, they should be given the following clear recommendations:
1. Removal of the implants and complete removal of the fibrous capsule tissue on both sides.
2. Rinsing for at least 18 hours with a biomimetic defensin, which, in addition to its antimicrobial effect, supports nature and promotes, supplements, replaces body-borne bacterial defensive systems and triggers regenerative processes for improved wound healing. This is the core of our problem-solving method in the case of capsular fibrosis (C.C.).
3. During the operation, probes of bacteriological and fluid samples from the interior of the capsule are taken for bacterial and cytological examination (immuno-marker CD 30)
4. Sending both capsules for histological examination
5. Submitting a part of the capsular masses, disintegrated in the cleanroom laboratory for bacteriological examination
6. Collection of blood samples for the determination of inflammatory factors, among other things. 
7. Wait at least three months, better six months, and check the inflammatory markers
8. Decision-making on new, breast-enhancing measures. These can either be own-fat transfer (best method after CC) or the insertion of implants under an antibiotic-free, natural defense imitating regime. Both ways, i.e., silicone implants or the own-fat transfer, can be carried out in local anesthesia, without general anesthesia.
This procedure leads to eradicating germs and drastic reduction of ALCL tumor cells, if existent, from the implant pocket and the fibrosis tissue. The verification of the CC is performed, and hopefully, no tumor is detected. In the case of exposed tumor cells, specific cytostatic or irradiation therapy must be carried out. The treatment of BIA-ALCL has a good prognosis. The microbiome (the grouping of the bacteria in the CC tissue) is also recorded. Besides, the inflammatory status is established. It can be assessed in the course of the process as a follow-up.
Thus, the optimal time for the final cosmetic surgery can be agreed upon. Everything serves the patient's safety and their ultimate satisfaction. Antibiotics can be dispensed with during even these surgical procedures.

The necessary measures cost money.
The costs for the entire procedure - recovery of the implant bag of CC and bacteria plus renewed breast enlargement - including two operations with inpatient care, all examinations in different laboratories and the pathological institute, new implants, and their insertion, are in the five-digit range. They are perhaps only partly taken over by the health insurance companies.
In the case of the desired breast enlargement with prepared own adipose tissue must be calculated individually.

No implant replacement during the same operation
Patients are not advised to undergo a direct implant replacement (in the same surgical session), even if the new implants are placed in a different site.
Likewise, implant removal combined with a direct own-fat transfer is discouraged, even if successfully offered. First, germ-freeness must be established. It is known that biofilms and the following tissue growths can develop during internal bacterial loading also at inner wound interfaces - they occur in the case of fat transfer or the point of the implant insertion. The up-to-10-fold repetition of a CC in surgery, where implants are changed during the same operative session, is scientifically proven.

No surgery of the breast gland tissue during an implant insert
Corresponding to the statements made in the previous section, the simultaneous reduction/silicon-implant technique, which is still frequently performed, with enlargement of the breasts by implants during a single operation (reduction-mastopexy with implant insert), is to be dispensed with. This procedure is divided into two operative steps since bacteria from the glandular tissue (milk channels) can colonize the implant and form a biofilm.
According to more recent findings, a better one uses an own-fat tissue transfer for the last enlargement.
The operative access through the areola should be avoided for the same reasons in the future, also. These indications come from an international group of recognized breast surgeons and are available in the new guidelines of the FDA.

For the time being, no implants with a rough, textured surface
The malignant tumor ALCL has almost occurred only with implants with a rough, textured surface.
Breast implant-associated Anaplastic Large Cell Lymphoma in Australia and New Zealand - high surface area textured implants are associated with increased risk.
As a result, drop-shaped, so-called "anatomical" implants are inevitably omitted. Smooth-walled, drop-shaped implants could "turn" after the operation, and the "squinting" of the nipples would occur. The new findings, therefore, force the use of smooth, round implants. For the most part, they are always used in the USA. In Germany, they are still significantly below five percent of all implants used. The number increases slowly. In the Medical Well Clinic Dresden, round and smooth implants are inserted.

The avoidance and causal treatment of the capsular contracture without the use of antibiotics
We have accumulated experience with an active, non-toxic, biomimetic defensive system for over 20 years. Innate defense mechanism against bacteria, viruses, fungi, and protozoa is used and strengthened (see below: antimicrobial peptides). In more than 9,000 operations in a series, we have seen no primary infection of the operating area. No biofilm and no CC are produced. With this knowledge, the strategy for recovery from all pathogenetic causes and effects that lead to capsular contracture is also plausible and promising. A solution to the problem can be offered with the sustained remediation of the patient without antibiotics.
The rehabilitation concept involves two operations. Following our idea of supporting the innate immune system, no antibiotics are used in implant and capsule removal and elective corrective surgery. The pressure for developing bacterial resistance to antibiotics is thus avoided. The patient's bacterial flora (his microbiome) remains unaffected, and the wound healing is not disturbed by the cytotoxic and general side-effects of antibiotics.

Antimicrobial Peptides
Probably since the end of the nineteenth century, and at the latest since 1922, when Alexander Fleming, six years before he discovered the penicillin, fell a drop of the snotty nose into the bacterial culture, and a few hours later he noticed an inhibiting court around the bacteria: Antimicrobial Peptides [AMP] were detected. He called the substance LYSOZYME. Of the more than 1,500 discovered antimicrobial peptides from the entire plant and animal kingdom (probably trillions thereof), more than thousand work well according to a particular principle: hydrophobic and cationic surface structures take the negatively charged bacterial membrane into their chemical forceps and crack it (polycationic peptides). The biomimetic defensin we make use of imitates these thousand. The death of the bacteria is fast, with no time for developing resistance or taking steps against it. Other cells, particularly mammalian cells, do not provide the AMPs with this attack surface. They do not harm man; they protect him.
The existence of antimicrobial peptides goes back to the beginnings of life more than 3 billion years ago. Like basic chemical and physical principles, they are part of the basis for developing other life forms. AMPs are found everywhere where bacterial stresses occur physiologically or pathogenically and protect, for example, the oral cavity and the intestines from infectious self-destruction. Our highly developed immune system, which reacts much slower, has grown in interaction with the AMP mechanism. Genetic disorders of this system lead to diseases such as eczema or Morbus Chron. AMPs are always present, are the first to present and send signals to the immune system. Such signals trigger anti-infective but also regenerative actions.

No Antibiotics, no Infections with a well-proven and cheap surgeon's tool
Anyone who uses this system as a surgeon can altogether dispense with antibiotics and still does not see any operations-related infections. We look back on the active support of the AMPs in any extra-fascial surgery for 21 years. Since 2006, our clinic has no longer used antibiotics.
The catastrophic situation resulting from multi-resistant microorganisms puts the AMP as a source of hope for developing new antimicrobials in research interests.

 A "guarantee promise" is possible and is already given
The co-operation of the described antimicrobial measures means that we hardly see "own" C.C.; only one in 2002. Therefore, in the Medical Well Clinic Dresden since July 2016, the promise has been made until further notice, if a histologically confirmed capsular contracture (BAKER stage IV) occurs within three years after a breast enlargement in our clinic with implants, necessary surgical procedures including anesthesia, new implants (if desired), all examinations by other institutes, hospital care, and after-treatment. The promise corresponds to a counter value in a five-digit range.
Some patient inherent risk factors must be excluded.

Recommendation to the patient
Ask your surgeon how they intend to avoid capsular contracture. How do they behave? Should a CC develop? If they think that a CC cannot be prevented, or only with massive intraoperative irrigation with a solution of several antibiotics, then you know - provided you have read so far - something more.

Dresden, in August 2017
Dr. med. Michael Meinking
Head of the Medical Well Clinic Dresden

An alternate title for this essay: A clinic, free of infection, without antibiotics - how is that possible?
Links:   
Labels: AMP, Anaplastic Large Cell Lymphoma, antimicrobial peptide, BIA-ALCL, biomimetic defensin, breast augmentation, breast cancer by implants, breast implants, cancer by breast implants, capsular contracture

Montag, 2. Oktober 2017

Kapselfibrose & BIA-ALCL - Die hässlichen Schatten der Brustimplantate vermeiden

1962 wurden in den USA die ersten Brustimplantate aus Silikon aus kosmetischen und kurativen Gründen (zum Ersatz der Brust nach Krebsoperationen) eingesetzt. Von Beginn an waren diese Operationen mit dem Risiko der Ausbildung einer Kapselfibrose verbunden. Je nach Schweregrad zwingt eine Kapselfibrose zu einer erneuten Operation und damit steigen die Risiken für kosmetische oder operative Misserfolge und für eine nachhaltige Unzufriedenheit der Patientin. Die Folgekosten können dann ein Mehrfaches der ersten Operation betragen.

Im Jahre 2013 einigte man sich auf Biofilme als Ursache der Kapselfibrose
Nicht nur Brustimplantate, sondern auch andere Implantate, wie künstliche Hüftgelenke, Schrittmacher, Blutgefäßprothesen und stabilisierende Netze (zum Beispiel für Bruch-Operationen) können von einer sich zusammenziehenden fibrösen Kapsel betroffen sein. Die gemeinsame Ursache ist die Entwicklung eines Biofilms um den Fremdkörper, bevor sich die natürliche Umhüllung - bestehend aus nur wenigen Zellschichten - gebildet hat. Der Biofilm stellt eine strategische Überlebensform von Bakterien dar, in dem sich die Keime so organisieren, dass wenigstens die innen lebenden Erreger Angriffen von außen, z.B. durch unser Immunsystem oder Antibiotika - widerstehen können. Dieser Biofilm ruft unser Abwehrsystem unablässig auf den Plan. Vornehmlich T-Zellen (Zellen des lymphatischen Teiles unseres Immunsystems) und Myofibroblasten (narbenbildende Zellen, die sich zusammenziehen können) versuchen einerseits Bakterien zu bekämpfen  und andererseits unseren Körper vor den krankmachenden Keimen durch eine sich selbst verkleinernde Abkapselung abzuschotten.
Die derbe Kapsel, die sich dann anstelle einer natürlichen, zarten Umhüllung bildet, zieht sich mit der Zeit - manchmal im Laufe von Jahren - sehr stark zusammen und das innewohnende Implantat wird so hart wie eine prall aufgeblasene Fußballblase in ihrer Lederumhüllung. Spätestens dann besteht die Patientin wegen Schmerzen und hässlicher Verformung der Brust auf der befreienden Operation. Das Entstehen einer Kapselfibrose wird nicht einem Fehler des Chirurgen zugeordnet, sondern als schicksalhaft betrachtet. Die Konsequenzen und auch die Kosten für weitere Operationen muss in die Patientin der Regel selbst tragen.

Wie häufig sind Kapselfibrosen?
Entsprechend den Angaben in der wissenschaftlichen Literatur treten Kapselfibrosen in bis zu 35 % aller Fälle auf, meistens jedoch zwischen zwei und zehn Prozent. Das Problem entsteht manchmal bereits drei Monate, manchmal auch erst zehn Jahre nach der Operation. Die meisten Fälle sind jedoch innerhalb der ersten drei Jahre zu verzeichnen.  Es gibt Kliniken, die ihren Patientinnen die Kapselfibrose als schicksalsgegeben voraussagen. Wenn eine Kapselfibrose das Stadium BAKER IV erreicht, muss operiert werden. Die Patientin entscheidet über den Operationszeitpunkt.

Weitere mögliche Ursachen der Kapselfibrose - und deren Vermeidung
Neben dem Biofilm [1] 
werden auch noch die postoperative Blutmenge im Wundbett [2] 
und die Traumatisierung (Gewebsverletzung) während der Operation [3] 
als Faktoren für die Entstehung der Kapselfibrose diskutiert.

Zu [1]: 
Wenn ein System verwendet wird, das unsere Wundheilung fördert und unseren Organismus mit verteidigenden Wirkstoffen gegen Bakterien, Viren und Pilze unterstützt und ergänzt, kann man ohne Einsatz von Antibiotika ein besonderes antibakteriell und regenerativ aktives Milieu während und nach der Operation erreichen und damit Biofilme vermeiden oder im Ansatz zerstören.
Die Brustwarzen beherbergen in den Milchgängen Bakterien. Sie werden vor der Operation mit unserem defensiven Gel/Folien-System versiegelt, damit keine Keime in das Operationsgebiet wandern können. Aus dem gleichen Grunde darf bei Operationsverfahren, zu deren Ablauf eine chirurgische Veränderung der Brustdrüse gehört, kein Silicon-Implantat mehr verwendet werden (Neue Richtlinie der US-amerikanischen FDA).
Mit diesen Maßnahmen können wir das Risiko für die Entstehung einer Kapselfibrose auf nahezu null Prozent reduzieren.

Zu [2]: 
Mit der sich uns bewährten speziellen Art der örtlichen Betäubung, der sogenannten TumeszenzLokalanästhesie, blutet es kaum. Die Operation findet beinahe "im Wasser" statt. Durch sanftes Operieren, exakte Blutstillung und Einlegen einer Drainage wird versucht, die Blutmenge auf ein Minimum zu reduzieren. Die chemischen Amide in der Betäubungslösung verhalten sich auchBakterien hemmend.

Zu [3]: 
Wenn die Operation in örtlicher Betäubung durchgeführt wird, muss sie zwangsläufig höchst sensibel und schonend durchgeführt werden.
Mit diesen Maßnahmen können wir das Risiko für die Entstehung einer Kapselfibrose auf nahezu null Prozent senken.


Der biologische Sinn der Kapselfibrose
In nur 1 Milligramm Gewebe einer Kapselfibrose wurden ca. 4,8 Millionen Bakterien nachgewiesen, in nur 2 Gramm Kapselgewebe wohnen also 2 Milliarden mehr Bakterien als Menschen auf unserem Planeten. Es handelt sich um ein hoch infektiöses Material. Die erstaunliche Menge von Bakterien im Gewebe der fibrotischen Kapseln wurde im Juni 2016 in einer Studie bei der Untersuchung von 26 Patientinnen mit Kapselfibrose und entdecktem BIA-ALCL - dem Brustimplantaten zugeordnetem anaplastischem großzelligem Lymphom - einem bösartigen Tumor des T-Zell-Lymphsystems, veröffentlicht.[Plastic & Reconstructive Surgery: June 2016 - Volume 137 - Issue 6 - p 1659-1669  Bacterial Biofilm Infection Detected in Breast Implant Associated - Anaplastic Large-Cell Lymphoma]

Die Bildung der Kapselfibrose ist der natürliche - und erfolgreiche - Versuch, die Masse der Bakterien vom Körper fernzuhalten, indem der Ort des Geschehens eingegrenzt und konzentriert, als Problemzone verkleinert und isoliert wird. Es drängt sich das Bild des Sarkophags um den havarierten Reaktor in Tschernobyl auf.

BIA-ALCL Breast Implant Associated - Anaplastic Large Cell Lymphoma
Dieser - zum Glück noch - sehr seltene bösartige T-Lymphzellen-Tumor wird mit bestimmten gramnegativen Bakterien, den sogenannten Ralstonia spp. in den Biofilmen um das Implantat in Verbindung gebracht und tritt dann auf, wenn Kapselfibrosen vorhanden sind.
Es handelt sich dabei um ein T-Zellen-Lymphom. Wenn über einen längeren Zeitraum das Immunsystem - hier die T-Zellen - gereizt wird, kann es zu seltenen Mutationen kommen, mit der Entstehung eines bösartigen T-Zellen-Tumors. Ein ähnliches Phänomen ist seit über 30 Jahren bei einem bösartigen B-Zellen-Lymphom am Magen bekannt. Hier sind Helicobacter-Bakterien die Auslöser. Inzwischen glaubt man, dass über 30 % aller Krebsarten auf Infektionen zurückgehen.
Nahezu alle Fälle von ALCL sind bei Implantaten mit rauer, texturierter Oberfläche zu verzeichnen.
In einem gut recherchierten Artikel in der New York Times vom 14. Mai 2017:
A Shocking Diagnosis: Breast Implants ‘Gave Me Cancer’ 
werden 359 betroffene Patientinnen* mit BIA-ALCL genannt. Dabei beruft sich die Zeitung auf Angaben vom März 2017 aus der FDA (Food and Drug Administration), einer weltweit respektierten Kontrollbehörde der USA. Obwohl bereits leider Todesfälle zu beklagen sind, ist der Tumor frühzeitig erkennbar und dann gut behandelbar. Das Problem ist der geringe Kenntnisstand bei Ärzten, die Brustvergrößerungen durchführen. Selbst in den USA, wo ALCL heftig diskutiert wird, besprechen nur 30% der plastischen Chirurgen dieses Thema mit ihren Patientinnen, die um eine Brustvergrößerung nachfragen. In Deutschland werden es noch viel weniger sein. Der Tumor führt unbehandelt zum vorzeitigen Tod. Wer keine (oder kaum) Kapselfibrosen erzeugt, hat kaum Aussicht bei seinen Patientinnen jemals diesen bösartigen Krebs zu sehen. Bemerkenswert ist, dass unsere speziellen intraoperativen Maßnahmen, die das dem Menschen innewohnende Abwehrsystem der antimikrobiellen Peptide unterstützen, Ralstonia spp. (und alle weiteren Bakterien) daran hindern, während der operativen Brustvergrößerung mit dem Implantat in Kontakt zu treten. 
* [Anmerkung Dr. M. Meinking: Es wurden weltweit bereits über 500 BIA-ALCL erkannt. In jedem Jahr werden mehr betroffene Patientinnen erkannt als im Jahr zuvor. Stand 1.Mai 2018]

Die Zeitbombe erfordert eine nachhaltige Sanierung der Patientin
Das neue Wissen und die Existenz einer Problemlösung zwingen zu einer neuen Strategie bei der Behandlung von Patientinnen mit Kapselfibrose, mit oder ohne BIA-ALCL. Sie müssen nachhaltig saniert werden, bevor die korrigierende kosmetisch-chirurgische Operation einer erneuten Brustvergrößerung in Angriff genommen werden kann.
Wenn also Patientinnen wegen einer Kapselfibrose um Hilfe nachfragen, sollten ihnen die folgenden unmissverständlichen Empfehlungen gegeben:
1.   Entfernung der Implantate und vollständige Entfernung des Kapselgewebes auf beiden Seiten.
2.   Anlegen einer Dauerspülung für mindestens 18 Std. mit einem biomimetischen Defensin, welches neben seiner eigenen antimikrobiellen Wirkung zusätzlich die Natur unterstützt und körpereigene Bakterien-defensive Systeme fördert, ergänzt und ersetzt und regenerative Vorgänge zur verbesserten Wundheilung auslöst. Das ist der Kern unserer Problemlösung bei Kapselfibrose.
3.   Während der OP Entnahme von bakteriologischen und Flüssigkeitsproben aus dem Innenraum der Kapsel für die bakteriologische und zytologische Untersuchung (Immun-Marker CD 30)
4.   Einsenden der beiden Kapseln zur histologischen Untersuchung
5.   Einsenden eines im Reinraumlabor zerkleinerten Teils der Kapseln zur bakteriologischen Untersuchung
6.   Entnahme von Blutproben zur Bestimmung von Entzündungsfaktoren, u.a. hochsensitives CRP
7.   Abwarten von wenigstens 3 Monaten, besser 6 Monaten und Überprüfung der Entzündungsmarker
8.   Entscheidungsfindung zu neuen, Brust vergrößernden Maßnahmen. Diese können entweder ein Eigenfett-Transfer (beste Methode nach Kapselfibrose) oder die Einlage von Implantaten unter einem Antibiotika-freien, die biologische Abwehr imitierenden Regime sein. Beide Methoden, also Silicon-Implantate oder der Eigenfett-Transfer können in örtlicher Betäubung unter Verzicht auf eine Narkose durchgeführt werden.

Damit kann eine Auslöschung (Eradikation) der Keime und drastische Reduktion evtl. vom ALCL-Tumor befallener Zellen aus der Implantat-Tasche und dem Fibrosegewebe erreicht werden. Es wird der Nachweis der Kapselfibrose erbracht, die Tumorfreiheit nachgewiesen. Im Falle nachgewiesener Tumorzellen kann die spezifische zytostatische oder Bestrahlungs-Therapie angeschlossen werden. Die Behandlung des BIA-ALCL hat eine gute Prognose. Das Mikrobiom (die Gruppierung der Bakterien im Gewebe der Kapselfibrose) wird auch erfasst. Außerdem wird der Entzündungsstatus festgelegt. Er kann im Verlauf beurteilt werden. So kann der optimale Zeitpunkt für die abschließende kosmetische Operation vereinbart werden. Alles dient der Sicherheit der Patientin und deren abschließender Zufriedenheit. Auch bei diesen operativen Eingriffen kann auf Antibiotika verzichtet werden.

Die erforderlichen Maßnahmen kosten viel Geld

Die Kosten für das gesamte Procedere - Sanierung der Implantattasche von Kapselfibrose und Bakterien und erneuter Brustvergrößerung - einschließlich zwei Operationen mit stationärer Betreuung, allen Untersuchungen in verschiedenen Labors und im pathologischen Institut, neuen Implantaten und deren Einbringung, liegen im fünfstelligen Bereich. Sie werden vielleicht nur zum Teil von den Krankenkassen übernommen.
Im Falle einer gewünschten Brustvergrößerung mit präpariertem eigenen Fettgewebe muss individuell kalkuliert werden.

Kein Implantat-Austausch während derselben Operation
Den Patientinnen wird von einem direkten Implantatwechsel (in derselben operativen Sitzung) abgeraten, auch dann, wenn die neuen Implantate in eine andere Loge gelegt werden sollen.
Ebenso wird von einer Implantatentfernung kombiniert mit einem direkten Eigenfett-Transfer abgeraten, auch wenn es scheinbar erfolgreich angeboten wird. Zuerst muss Keimfreiheit hergestellt werden. Es ist bekannt, dass sich Biofilme und folgende Gewebsvermehrungen bei bakterieller Belastung auch an inneren Wundgrenzflächen – sie entstehen beim Eigenfett-Transfer oder bei der Implantateinlage –  bilden können. Das bis zu zehnmal häufigere Wiederkehren einer Kapselfibrose bei Operationen, bei denen Implantate in einer operativen Sitzung gewechselt werden, ist wissenschaftlich erwiesen.


Keine Chirurgie am Brustdrüsengewebe während einer Implantateinlage

Entsprechend der im vorigen Abschnitt gemachten Aussagen entfällt damit die noch immer häufig durchgeführte gleichzeitige Reduktionsplastik mit Vergrößerung der Brüste durch Implantate während einer einzigen Operation (Reduktionsmastopexie mit Implantateinlage). Dieses Vorgehen muss in zwei operative Schritte zerlegt werden, weil sonst Bakterien aus dem Drüsengewebe das Implantat besiedeln und einen Biofilm ausbilden können.
Entsprechend neuerer Erkenntnisse nutzt man für die spätere Vergrößerung besser einen Eigenfett-Gewebstransfer.
Auch der operative Zugang durch den Brustwarzenhof soll aus gleichen Gründen zukünftig vermieden werden. Diese Hinweise kommen von einer internationalen Gruppe von anerkannten Brustchirurgen und stehen in den neuen Richtlinien der FDA.


Keine Implantate mit rauer, texturierter Oberfläche (mehr)

Der bösartige Tumor ALCL ist beinahe nur im Zusammenhang mit Implantaten mit rauer, texturierter Oberfläche aufgetreten. Je rauer und damit je größer die Oberfläche, umso häufiger kommt es zur Ausbildung dieses bösartigen Lymphoms. Relativ am meisten betroffen sind Oberflächen aus Microurethan. Die neuen Erkenntnisse zwingen daher zum Einsatz glattwandiger, runder Implantate. Damit entfallen zwangsläufig tropfenförmige, sogenannte „anatomische“ Implantate weil sich glattwandige, tropfenförmige Implantate nach der Operation „drehen“ könnten und es käme zum „Schielen“ der Brustwarzen.  Die glattwandigen Implantate (smooth implants) werden in den USA von den meisten plastischen Chirurgen schon immer eingesetzt. In Deutschland sind solche zur Zeit noch deutlich unter fünf Prozent aller eingesetzten Implantate. Halbherzig wählen viele plastischen Chirurgen jetzt weniger aufgerauhte Oberflächen, anstatt die Konsequenz aus eindeutigen wissenschaftlichen Aussagen zu ziehen und alles zu tun, um ihre Patientinnen mit glatten Implantaten vor dem bösartigen BIA-ALCL zu schützen und Implantate mit den wenigsten Nischen für bakteriellen Biofilm zu wählen. Die Zahl der implantierten glattwandigen Implantate bleibt in Deutschland so niedrig, das eine große Firma sie hierzulande nicht mehr anbietet. Eine weitere Firma denkt darüber nach, sie aus dem Sortiment zu nehmen. Das Geschäft entscheidet und nicht die Sicherheit der Patientinnen! 

In der Medical Well Clinic Dresden wurden immer runde und seit 2016 glatte Implantate anerkannt guter Hersteller eingesetzt.

Die Vermeidung und kausale Behandlung der Kapselfibrose ohne Einsatz von Antibiotika


Wir haben seit mehr als 20 Jahren (seit 1996) Erfahrungen mit einem wirksamem, die Körperzellen schonenden, biomimetischem Defensiv-System gesammelt. Dabei wird eine angeborene, jedem Lebewesen eigene Abwehrlinie gegen Bakterien, Viren, Pilze und Protozoen ausgenutzt und verstärkt (siehe unten: antimikrobielle Peptide). In mehr als 9.000 Operationen in Serie haben wir keine unmittelbare Infektion des Operationsgebietes gesehen. Es entsteht kein Biofilm und keine Kapselfibrose. Mit diesem Erfahrungswissen wird die Sanierung der Patientinnen von der Ursache und den Spuren der Kapselfibrose realisierbar und verständlich.

Mit der nachhaltigen Sanierung der Patientin kann eine Lösung des großen Problems der Kapselfibrose ohne Einsatz von Antibiotika angeboten werden. 

Das Sanierungskonzept umfasst zwei Operationen. Sowohl bei der Entfernung der Implantate und fibrösen Kapseln als auch bei der folgenden korrigierenden Operation werden keine Antibiotika eingesetzt. Sie sind neben dem biomimetischen Defensin nicht erforderlich. So wird der Resistenzdruck auf Bakterien vermieden. Die Bakterienflora des Patienten bleibt unbeeinträchtigt, die Wundheilung wird nicht durch die zytotoxische Wirkung von Antibiotika gestört. Das biomimetische Defensin verhindert den Biofilm.

Antimikrobielle Peptide

Vermutlich seit Ende des 19. Jahrh., spätestens aber seit 1922, als Alexander Fleming sechs Jahre vor seiner Entdeckung des Penicillins ein Tropfen aus verschnupfter Nase in die Bakterienkultur fiel und er Stunden später einen Hemmhof um die getroffene Kultur bemerkte, kennen wir die Existenz „Antimikrobieller Peptide“ [AMP]. Er nannte den Stoff LYSOZYM. Von den inzwischen über 1.500 entdeckten antimikrobiellen Peptiden aus dem gesamten Pflanzen- und Tierreich (wahrscheinlich gibt es Billionen davon)  wirken über 1.000 nach einem bestimmten Prinzip: Hydrophobe und kationische Oberflächenstrukturen nehmen die stark negativ geladene bakterielle Membran in die Zange und knacken sie auf (polykationische Peptide). Der Tod der Bakterien ist so schnell, dass keine Resistenzen entstehen können. Andere Zellen, insbesondere die Säugetierzelle bieten den AMP diese Angriffsfläche nicht. Sie schaden dem Menschen also nicht, sie schützen ihn.

Die Existenz antimikrobieller Peptide reicht zurück in die Anfänge des Entstehens von Leben vor mehr als 3 Milliarden Jahren. Sie sind wie chemische und physikalische Grundgesetze die Basis für die Entwicklung weiterer Lebensformen. Unser hochentwickeltes Immunsystem, das viel langsamer reagiert, hat sich in Wechselwirkung mit den AMP entwickelt. AMPs sind überall zu finden, wo bakterielle Belastungen physiologisch und pathogen vorkommen und schützen beispielsweise den Mundraum und den Darm vor infektiöser Destruktion. Genetische Störungen dieses Systems führen zu Krankheiten wie Ekzemen oder Morbus Chron. AMP wirken immer, sind als Erste präsent und senden Signale an das Immunsystem. Solche Signale lösen antiinfektive aber auch regenerative Aktionen aus.
Wer sich als Chirurg dieses System zu Nutze macht, kann vollständig auf Antibiotika verzichten und sieht trotzdem keine operationsbedingten Infektionen. 
Wir blicken auf eine aktive Unterstützung der AMPs bei jeder extrafaszialen Operation seit 1996 zurück. Seit 2012 verwendet unsere Klinik keine Antibiotika mehr.
Die katastrophale Situation mit der Aussicht auf immer rascher steigende Todesfälle in Folge multiresistenter Keime rückt die AMP als Hoffnungsträger für die Entwicklung neuer antimikrobieller Stoffe in den Mittelpunkt des medizinischen Forschungsinteresses.

Wir geben ein „Garantieversprechen“ 

Das Zusammenwirken der beschriebenen antimikrobiellen Maßnahmen bewirkt, dass wir kaum "eigene" Kapselfibrosen sehen; seit 2002 nur zwei. Darum wird in der Medical Well Clinic Dresden seit Juli 2016 bis auf Weiteres das Versprechen abgegeben, bei Eintreten einer histologisch nachgewiesenen Kapselfibrose (BAKER Stadium IV) innerhalb eines Jahres nach einer Brustvergrößerung in unserer Klinik mit Implantaten , die dann erforderliche operative Sanierungsprozedur, einschließlich erforderlichen Narkosen, neuen Implantaten (falls gewünscht), aller Untersuchungen (teilweise auch durch fremde Institute), Klinikbetreuung und Nachbehandlung gratis durchzuführen. Das Versprechen entspricht einem Gegenwert im fünfstelligen Euro-Bereich. Es gilt für alle Erstoperationen in unserem Hause bei Brustvergrößerungen und ist an weitere Bedingungen geknüpft, die das Verhalten der Patientin nach der Operation betreffen.

Empfehlung an die Patientin

Fragen Sie Ihren Chirurgen, wie er die Kapselfibrose zu vermeiden gedenkt: 

- Versucht sie oder er nur mit intraoperativer massiver Spülung mit einer Lösung von mehreren Antibiotika die Kapselfibrose zu verhindern?
- Wie verhält er sich, sollte sich doch eine Kapselfibrose entwickeln? 
- Wechselt er nur die Implantate? 
- Legt er in gleicher Sitzung nur neue Implantate in eine andere Loge?
  
Vorausgesetzt Sie haben bis hierher gelesen, wissen Sie etwas mehr.

Dresden, im August 2017; erneuert im Oktober 2021

Dr. med. Michael Meinking
Leitender Arzt der Medical Well Clinic Dresden