Eine von mehreren Methoden, Hautfalten (meistens vorrübergehend) zu verringern stellt die Anwendung von Botulinumtoxin dar. Damit wird für einen bestimmten Zeitraum (etwa dreieinhalb Monate) die Signalübertragung von Nervenendigungen (Synapsen) auf Muskelzellen (hier die mimische Muskulatur) unterbrochen. Dazu muss der Wirkstoff Botulinumtoxin an die Zielstrukturen, die mimische Muskulatur gebracht werden. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um ein hochwirkames Arzneimittel, welches streng kontrolliert über Apotheken nur an Ärzte ausgegeben werden darf. Die anwendenden Ärzte sollten mehrere Schulungen für den Gebrauch absolviert und eine längere Zeit die Anwendung des Botulinumtoxin unter Aufsicht durchgeführt haben, bevor sie selbstständig damit arbeiten. Korrekt angewendet handelt es sich um eine risikoarme Methode, die vielleicht schon über 20 Millionen Mal weltweit erfolgreich durchgeführt wurde.
Bei Internetrecherchen fiel mir der Suchbegriff Botoliss wegen seiner Häufigkeit auf. Es handelt sich um ein als Faltencreme bezeichnetes Produkt. Es scheint ein Renner bei online-Shops und im Teleshopping zu sein. Die Namensgebung soll augenscheinlich das Wort BOTOX beziehungsweise Botulinumtoxin assoziieren. Mit Botulinumtoxin hat der enthaltene Wirkstoff aber nichts zu tun. Darüber wird auf der Website keine Aussage gemacht. Die Namensassoziation scheint zu funktionieren, siehe:
http://www.chefkoch.de/forum/2,28,388498/Wer-hat-Erfahrungen-gemacht-mit-Botoliss.html
Neben kritischen und gutgläubigen Beiträgen schreit hier ein Beitrag (mit Grossbuchstaben und drei Ausrufezeichen nach fast jedem Satz) in das Forum, wie außergewöhnlich gut dieses Botoliss sei. Der/Die VerfasserIn hatte sonst nie einen Beitrag im Forum abgegeben und sich erst am gleichen Tag für diesen einen Beitrag angemeldet. Man ahnt, was hier gespielt wird.
In dem folgenden Link:
http://www.schoenheits-operationen.net/schoenheitsop/forum/actionViewThread.html?entry=602441&board=30
nimmt Herr Dr. Muggenthaler, ein bekannter Gesichtschirurg, den ich sehr schätze, zu Botoliss kritisch Stellung. Überwiegend finden sich hier die Stimmen enttäuschter Anwender.
Unter:
http://botolis.de/impressum.html
komme ich zu einer Firma in Liechtenstein ohne Nennung eines Geschäftsführers im Impressum. Wenn ich den hier genannten Namen der Firma "easywalker Europe AG" bei Google eingebe, komme ich auf ein Pferdeportal, in dem sich Hufschmiede gleich registrieren lassen können.
Der angegebene Link:
www.easywalker.li wird umgewandelt in www.easywalker.at , welcher eine tote Seite erzeugt.
Bitte machen Sie selbst Ihre eigenen Erfahrungen. (Alle Internet-Recherchen am 28. April 2010 überprüft)
Zurück zur kritischen Betrachtung des Botoliss: Die Haut stellt eine wichtige Barriere zum Schutz vor Eindringen von giftigen oder anderen für uns potentiell schädlichen Stoffe dar. Große Moleküle können nicht eindringen, weswegen zum Beispiel Heparin-Cremes zur Behandlung von Hämatomen wenig Sinn machen. Sie helfen dem Hersteller und kaum dem Patienten. Ein wirksamer Bestandteil, der Einfluss auf die Signalübertragung an der motorischen Endplatte der mimischen Muskulatur hat, wäre rezeptpflichtig. Es ist nicht möglich, dass ein rezeptfreier Wirkstoff alle Hautschichten passiert, tief eindringt und auch noch genau die gewünschte Zielstruktur der Reizübertragung trifft. Der Weg zum Zielort ist nur über einen pharmakologisch kalkulierten Weg als Medikament möglich. Im Falle von Botulinumtoxin A kann der nur die Injektion sein.
Wenn ich ein bekanntes Gesundheitsportal - www.lifeline.de - nach Botoliss befrage, finde ich dort nur in ihrer Hoffnung enttäuschte Anwender, deren Gutgläubigkeit ausgenutzt wurde.
Wem also hilft Botoliss? Die Frage kann nicht beantwortet werden, weil
a) Anwender der Creme mehrheitlich nicht von der Wirkung überzeugt sind und
b) Geschäftsführer der herstellenden und vertreibenden Firma im Impressum der Website nicht auffindbar sind.
Ich rate, den kritischen Verstand zu gebrauchen, bevor eine teure so genannte Faltencreme über das Internet gekauft wird.
Stay online
Dr. Meinking
Posts mit dem Label Botulinumtoxin werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Botulinumtoxin werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Mittwoch, 28. April 2010
Freitag, 23. April 2010
Was ist schön? - Sonderausstellung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden
Eine Sonderausstellung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden vom 27. März 2010 bis zum 2. Januar 2011
Die Ausstellung versucht vielen Menschen eine Antwort zu geben. Dafür werden Themenbereiche ausgewählt, die unser gesellschaftliches, kulturelles und geistiges Erleben bestimmen. Man kann hier Schönheit entdecken, wo man sie bisher nicht vermutete. Die Ausstellung befähigt den Besucher, selbst in "Makelbehaftetem" Ästhetik und Schönes wahrzunehmen. Das geht unter die Haut.
Auf Einladung der Kuratorin der Ausstellung leistete die Medical Well Clinic Dresden ihren Beitrag, der in Form einer Moulage (detailgetreuer Gesichtsabdruck) vor und nach einer Faltenbehandlung dokumentiert wurde. Zeitgemäße Möglichkeiten nicht operativer Behandlung der Gesichtssilhouette und der Faltenbehandlung sollten dargestellt werden. Die Auswahl der Patientin und das Behandlungskonzept wurden nicht vorbestimmt. Damit wurde die Einzigartigkeit jeder ästhetischen Behandlung herausgestellt und der individuellen Vereinbarung zwischen dem behandelnden Arzt und einer freiwillig teilnehmenden Patientin überlassen.
Ziel dieser Behandlung war eine möglichst unauffällige altersentsprechende "Verjüngung" einer sich greisenhaft aussehend fühlenden 68 jährigen, an sich fröhlichen Frau. Ihrem Wunsch entsprechend sollten die zur Verfügung stehenden Methoden wie Botulinumtoxin-Injektionen, Eigen-Fettgewebetransfer und Unterfütterung mit Hyaluronsäure nicht bis an die Grenze ihrer Möglichkeiten ausgeschöpft, sondern dezent angewandt werden. Auch gab die Patientin klare Zielvorgaben: die Lippen durften nicht durch Konturierung verändert werden, Lachfalten um die Augen sollten erkennbar bleiben. Es sollten das Alter kennzeichnende Falten noch bestimmend bleiben.
Im Wangenbereich, an den "Zornesfalten" und Schlaffalten im Schläfenbereich wie auch im Areal seitlich der Mundwinkel durften wir freier "gestalten".
Die Partie unterhalb der Wangenknochen wurde mit Eigen-Fettgewebe leicht angehoben und die tiefsten Falten im Wangenbereich und seitlich des Mundes vorsichtig zusätzlich mit Hyaluronsäure ausgeglichen. Im Stirn- und Augenbereich kam Botulinumtoxin zum Einsatz.
Die Fa. Merz, Darmstadt, lieferte kostenlos das Material, das Eigenfett wurde der Patientin mit einer besonders schonenden Methode (Erhaltung der Vitalität der Zellen) entnommen.
Die Medical Well Clinic Dresden folgt einer Leitlinie, die Gesundheit und gutes Aussehen als sich bedingend ansieht. Dementsprechend werden ausgereifte Konzepte für eine gesunde Lebensführung und international anerkannte Verfahren der plastisch-ästhetischen Chirurgie angeboten.
Stay online
Dr.Meinking
www.dhmd.de/neu/index.php?id=1618
Abonnieren
Posts (Atom)